Everless von Sara Holland

Everless. Zeit der Liebe

Stell dir vor, du lebst in einer Welt, in der Zeit das kostbarste Gut ist. In der die Reichen von der Zeit der Armen leben und dein eigener Vater seine Lebenszeit opfert, um dich zu retten.
Stell dir vor, du musst der Familie dienen, die dein Leben zerstört hat.
Stell dir vor, dass dein eigenes Herz dich belügt – und im Geheimen den Mann liebt, den du am allermeisten fürchtest.
Stell dir vor, du bist der Schlüssel, denn die Zeit gehorcht dir.
Und dein Schicksal entscheidet sich genau jetzt!
Eine fesselnde und einzigartige Geschichte über Liebe, Verrat und die Macht der Zeit.

Well – ich bin begeistert. Wirklich. (Nicht vom Buchpreis)
Die Idee ist wirklich, wirklich eine andere – ich steh drauf. Ehrlich.

Was das Setting angeht – ich war ein wenig, mhm, ja, das hätte besser sein können. Auf den ersten Blick hat’s halt wie das 08/15-Middleage-Setting gewirkt UND NATÜRLICH mit zwei adligen Boys.

Aber man muss sagen, der erste Eindruck täuscht. Der zweite auch. Das erwartete Liebesdreieick – ist anders, als gedacht. Und das wichtigste: die Lovestory steht verdammt noch mal nicht im Vordergrund. I like.

Die Figuren sind facettenreich, glaubhaft, manchmal schimmert ein wenig Klischee durch: allem in allem richtig gut. Sprachlich war es ein Genuss (mal zur Abwechslung, aktuell gibt’s vieles, bei dem man sich denkt, der Lektor hat gesoffen wie ein Loch) – und der Spannungsbogen wurde durchweg gehalten.

Fazit:
Everless 1 ist ein Buch, das überrascht und bei dem man nicht weiß, wo es einen hinführt. Anfangs glaubt man tatsächlich, man hat die klassische Romantasy vor sich, die auf ein Liebesdreieck rausläuft und einen irgendwann langweilt.
Everless hat mich nicht eine Sekunde gelangweilt (und ich hab sogar in den Pausen im Büro gelesen). Ich kann die Duologie nur empfehlen – allein Band 1 ist schon ein Highlight.

Everless: Zeit der Wahrheit

Everless: Wenn die Zeit zur Waffe wird.
Jules Ember hat die Königin getötet. Davon hat Caro alle in Sempera überzeugt. Sie ist fest entschlossen, Jules dafür bezahlen zu lassen und sie auszuschalten. Doch Jules wehrt sich mit allem, was sie hat, und versucht Caros Pläne zu vereiteln. Leider vergebens. Ihr wird klar, dass Caro von Magie geschützt wird, die sie nicht brechen kann. Sie flieht und beginnt das Rätsel um das Mysterium der Zeit Stück für Stück zu lösen, denn sie muss Caro für alle Zeiten besiegen, koste es, was es wolle.
Das fesselnde Finale um Liebe, Verrat und die Macht der Zeit.

ALTER FALTER.
Ich hab ja echt gedacht, es wird doch noch ne Romantasy. Ich mein, Teil 1 heißt „Zeit der Liebe“.
Aber Sara Holland hat mich nicht enttäuscht. Teil 2 ist sogar noch sehr, sehr, sehr viel besser als Teil 1.

Ich liebe es. Ich liebe es wirklich! Alles ist magisch! Die Idee, die Figuren, DAS ENDE. Mein Gott!! Damit hab ich nicht gerechnet. Ich habe ein wenig geweint, ein wenig gehofft und am Ende … hatte ich das Gefühl, ebenfalls eine Freundin verloren zu haben.

Leute, ehrlich, lest die beiden Bücher! Lest sie!!

Der Winter der schwarzen Rosen

In einer Festung, geschützt durch dunkle Magie, suchen die Zwillingsschwestern Tajann und Lili Zuflucht vor ihren Verfolgern. Die eine Schwester versteckt sich hier mit dem Junglord Janeik, um ihre verbotene, aber leidenschaftliche Liebe leben zu können. Die andere ist auf der Flucht vor der zerstörerischen Liebe eines Gestaltwandlers. Doch mit den dunklen Mächten spielt man nicht. Das beginnen auch Tajann und Lili bald zu ahnen. Denn etwas lauert in den Mauern, etwas Unberechenbares, etwas Böses …

Uff. Es war nicht leicht, Sympathie für beide Schwestern zu empfinden, aber der Aufbau und die Idee waren mega!

Mein absoluter Geheimtipp!

Die Magie, die Welt – wirklich gut! Das Ende kam mir zwar ein bisschen überhastet vor, aber ich hab dennoch ein paar Tränchen verdrückt – ich liebe es!

Der Wechsel von Liljanas Gefühlen und Verhalten war allerdings gegen Ende zu plötzlich und die Darstellung als magisches Wesen ein wenig … mhm, merkwürdig. Daher einen Stern Abzug.

Troll – Michal Hvorecky

9783608504118.jpg.38066Osteuropa in naher Zukunft. Ein Heer aus Trollen beherrscht das Internet, kommentiert und hetzt. Zwei Freunde entwickeln immer stärkere Zweifel und beschließen, das System von innen heraus zu stören. Dabei geraten sie selbst in die Unkontrollierbarkeit der Netzwelt – und an die Grenzen ihres gegenseitigen Vertrauens.

Die europäische Gemeinschaft ist zerfallen und wurde durch die Festung Europa ersetzt. Ihr gegenüber steht das diktatorisch geführte Reich, in dessen Protektoraten ein ganzes Heer von Internettrollen die öffentliche Meinung lenkt. Einer von ihnen ist der namenlose Held dieser in einer allzu naheliegenden Zukunft angesiedelten Geschichte. Gemeinsam mit seiner Verbündeten Johanna versucht er, das staatliche System der Fehlinformationen von innen heraus zu stören – und wird dabei selbst Opfer eines Shitstorms.

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Es gibt nicht viele Bücher, die mich von Anfang an so fesseln, dass ich sie nicht mehr aus der Hand lege und die Welt um mich herum komplett ausblende. Normalerweise reagiere ich, wenn ich angesprochen werde – bei diesem Buch nicht.

Michal Hvorecky (was ein Name!) leitet seinen Roman mit Zitaten ein – die man übrigens im Roman verteilt immer wieder findet – und weist einen schon in die Richtung, in die es gehen wird.  — Achtung, es könnten jetzt Spoiler kommen —

Der erste Teil fängt mit selbstironischen Beschreibungen und der Reflektion des Protagonisten über seine Kindheit an, die er als Grundstein für sein Handeln sieht. Ich habe auf jeden Fall neue Schimpfwörter gelernt 😀

Im Verlauf des ersten Teils spürt man den Hass auf den Protagonisten, die Verachtung, die er empfindet, die Angst, die Identitätskrise und die Frage: wer bin ich? Wo komm ich her? Was zum Geier mach ich hier eigentlich?

Im zweiten Teil wird der Hergang zur aktuellen Ausgangssituation (mit der Teil 1 startet) erklärt. Und holy fucking moly! Man fühlt sich direkt in die Welt hineinversetzt und hat den ein oder anderen „Aha!“-Moment.

Den Abschluss der beiden Teile fand ich ein wenig zu schnell, zu sehr auf Harmonie getrimmt und ich hätte mir gewünscht, da ebenfalls noch einmal die Detailvielfalt zu erhalten wie auf den Seiten davor, aber an sich ist es schon ein gelungener, schlüssiger Abschluss.

Fazit:

Das Reich, Europa, der Westen, Informationskriege und ITler auf einer Stufe mit Politikern. Trolle als Armee, Netzredakteure als Geheimwaffe, Hass und Angst als Druckmittel – so fernab von unserer Gegenwart ist die Dystopie von Hvorecky jetzt nicht.

Wer allerdings Trolle im klassischen Fantasy-Niveau erwartet, sollte Herr der Ringe lesen. Dieser Roman ist für Dystopie-Fans und jene, die mit Politik-Kritik und Gesellschaftsreflektion umgehen können, ein absolutes Muss. Man sollte aber auch ein wenig geschichtliches Wissen mitbringen und sich mit dem Weltgeschehen auseinander gesetzt haben. Ansonsten geht viel der versteckten Kritik und den Anspielungen (und dem Sarkasmus) verloren.

Zuletzt online – Misa Ahrend

c15bknsxths-_sl250_fmpng_„Hey!“ So beginnt sie – Lillis und Fabis Geschichte. Der unbekannte Typ im Gruppenchat klingt nett, also fasst Lilli sich ein Herz und schreibt ihn an. Nach anfänglicher Skepsis lässt Fabi sich auf das Spiel ein. Aus zwei völlig Fremden werden Freunde. Und vielleicht sogar mehr? Es ist der Anfang einer ganz besonderen Geschichte. Erzählt nur über Mobilnachrichten. Angereichert mit Fotos, Videos, GIFs und vielen privaten Momenten aus Lillis und Fabis Leben. Perfekt für die schnelle Lektüre unterwegs auf dem Smartphone.

Unterstützt von Bootuberin und Buchpatin Agathe Knoblauch. Folgt Agathe jetzt auf YouTube, Instagram oder Facebook und erfahrt noch mehr über „Zuletzt online“.

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Ich muss zugeben, alle Bände hab ich nicht gelesen. 1-4 und 10-12. Aber mein Urteil ist recht schnell gefallen.

Die Idee: die Idee ist gut. Wirklich. Das Thema ist nicht neu, aber mal anders umgesetzt.

Struktur/Aufbau: Alter Falter! Wer war am Layout beteiligt? Wer hat das verbrochen? So etwas Unübersichtliches, durcheinandergewürfeltes hab ich schon sehr lange nicht mehr gelesen. Das hätte man besser und klüger machen müssen. Denn die Zahlenkombination, die wohl für irgendwelche Emoticons stehen, sind verwirrend; und nicht immer ist klar erkenntlich, wer da schreibt. Die Idee, ein Buch komplett aus einem Whatsapp-Chat entstehen zu lassen, ist gut, aber man hätte es definitiv übersichtlicher gestalten können.

Charaktere: flach, eindimensional, unglaubwürdig – da wurde viel Potential verschenkt. Auch wenn das Buch nur aus Chats besteht (oder besser die Bücher), hätte man den Figuren etwas mehr Tiefgang verpassen können.

Der Preis: ja, den erwähn ich extra. Einige Bücher kosten einen Euro (okay, 0,99€) und haben vielleicht eine, maximal zwei Seiten Inhalt. Echt jetzt? Ich hab kein Problem, für Literatur zu bezahlen, wenn ich dafür Unterhaltung und Lesespaß geboten bekomme. Aber ich glaube, Band 10 oder 11 ist eine Frechheit vom Inhalt her!

Fazit:

Nein. Die Reihe ist absolut nicht empfehlenswert. Sie macht keinen Spaß zu lesen, denn man muss sich unfassbar konzentrieren, um nicht den Faden zu verlieren oder die Übersicht. Da gibt es bessere Bücher mit dem Thema.

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Reihe in 12 Bänden, je 0,99€

Love letters to the Dead

vbhgjvbjhgbjhSometimes the best letters are the ones that go unanswered

It begins as an assignment for English class: write a letter to a dead person – any dead person. Laurel chooses Kurt Cobain – he died young, and so did Laurel’s sister May – so maybe he’ll understand a bit of what Laurel is going through. Soon Laurel is writing letters to lots of dead people – Janis Joplin, Heath Ledger, River Phoenix, Amelia Earhart… it’s like she can’t stop. And she’d certainly never dream of handing them in to her teacher. She writes about what it’s like going to a new high school, meeting new friends, falling in love for the first time – and how her family has shattered since May died.

But much as Laurel might find writing the letters cathartic, she can’t keep real life out forever. The ghosts of her past won’t be contained between the lines of a page, and she will have to come to terms with growing up, the agony of losing a beloved sister, and the realisation that only you can shape your destiny. A lyrical, haunting and stunning debut from the protégé of Stephen Chbosky (THE PERKS OF BEING A WALLFLOWER).

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Das Buch hat mich gereizt, von Anfang an. Was aber auch viel an meiner persönlichen Geschichte liegt, denn auch ich habe den Toten Briefe geschrieben, wenn mir (zumindest als Jugendliche) alles zu viel wurde. Mein bester Freund, mein Opa – ich hab eine ganze Schachtel solcher Briefe unter meinem Bett.

Aber bei Laurel ist das anders. Laurel schreibt die Briefe anfangs als Aufgabe aus dem Unterricht und erzählt dann den toten, ihr fremden Menschen ihre Geschichte. Und die hat es in sich.

Die Sprache ist einfach, sie ist schlicht – passt also perfekt zu Laurel und ihrem Alter. Man erlebt ihre Experimente, ihre Ängste, begleitet sie, wie sie mit ihrer eigenen Vergangenheit fertig wird und wieder ins Leben zurückfindet. Es ist das typische Teenagerleben – mit einem großen, dunklen Schatten, der durch Mays Tod immer über ihr zu schweben scheint. Man findet sich selbst in Laurel wieder – oder zumindest in ihren Freunden – und ich muss sagen, ich war beeindruckt, wie Ava sich nicht davor gescheut hat, auch „Tabus“ anzusprechen. (Keine Spoiler!)

Alles in allem ist die Geschichte von Laurel eine berührende Geschichte mit ein wenig cheesy feeling und leider immer mal wieder einem abgeschriebenen Wikipedia-Eintrag, wenn eine neue Berühmtheit eingeführt wird. Dennoch musste ich weinen, lachen, schmunzeln, mitfiebern und mitfühlen – genau das, was so ein Buch bewirken soll. Von kleinen Ungereimtheiten mal abgesehen (Laurels Verhalten gegenüber ihrer Mutter ist zu fix und der Wandel geht hierbei zu schnell) und dem Belehrungsaspekt, gibt es 4 Sterne und eine Empfehlung.

 

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Produktinformation

  • Format: Kindle Edition
  • Dateigröße: 1655 KB
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 416 Seiten
  • Verlag: cbt (23. Februar 2015)

Gilde der Jäger: Engelsdunkel

51imKCr18SL._BO2,204,203,200_PIsitb-sticker-arrow-click,TopRight,35,-76_AA278_PIkin4,BottomRight,-61,22_AA300_SH20_OU03_

Kurzbeschreibung:

Als der Gefährte der Engelsfrau Neha ermordet wird, erhält der Spion Jason den Auftrag, den Mörder zu finden. Ihm wird die schöne Mahiya an die Seite gestellt, die ihm bei der Aufklärung des Falles helfen soll. Während Jason und Mahiya die Spur des Killers verfolgen, entwickeln sie tiefe Gefühle füreinander.

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Der fünfte Band der Reihe ist ganz anders. Raphael wird nur beiläufig erwähnt, er spielt nicht mal eine große Nebenrolle. Der Fokus liegt ganz auf dem Meisterspion.

Man erfährt etwas mehr über Dmitri und Honor, während der Rest der Gilde etwas zu kurz kommt. Allerdings erhalten wir durch Jason und Mahiya einen tieferen Einblick in die Welt der Engel und deren teils sehr grausamen Wesen.

Wir kennen Neha, wir wissen, was sie getan hat und – zumindest mir ging es so – hab ihr das Schlimmste zugetraut. Und genau das ist der Knackpunkt. Nalini Singh hat in diesem Band eine ganze Reihe schillernder Persönlichkeiten aufmarschieren. Persönlichkeiten, die sich wie Tag und Nacht in ihren Facetten unterscheiden und für ordentlich Zündstoff sorgen. Doch SIngh lässt die einzelnen Facetten nicht ineinander fließen, sie lässt ihre Figuren ins Extreme verfallen. Nur nach und nach entdeckt man bei den kaltherzigen Wesen auch die sanfteren Seiten (und umgekehrt). Das hat mich, ehrlich gesagt, sehr fasziniert.

Wie schon bei Dmitris Teil errreichte Singh auch hier das Niveau des ersten Bandes der Reihe. Witzig, spannend, erotisch – statt platt und einfallslos zu wirken, scheint alles miteinander zu harmonieren und geht fließend ineinander über. Der eigentliche Mordfall ist der Dreh- und Angelpunkt. Nach und nach kommen die düsteren Geheimnisse an Nehas Hof ans Licht – und erschüttern nicht nur die Welt Mahiyas.

Fazit:

Auch wenn natürlich die Liebesgeschichte der beiden Engel im Vordergrund steht, so ist es alles andere als ein platter Liebesroman. Durch die Morde und die Intrigen an Hof wird man in einen Strudel der Geheimnisse und Verschwörungen hineingezogen, der einen nicht mehr loslässt. Definitiv lesenswert!

 

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Gilde der Jäger: Engelskrieger

51myqKnKl8L._BO2,204,203,200_PIsitb-sticker-arrow-click,TopRight,35,-76_AA278_PIkin4,BottomRight,-56,22_AA300_SH20_OU03_

Kurzbeschreibung:

Als ein abgetrennter Kopf mit einer Tätowierung auf der Wange gefunden wird, nimmt die Jägerin Honor die Ermittlungen auf. Dabei begegnet ihr der verführerische Vampir Dmitri, der die rechte Hand eines Erzengels ist. Dmitris gefährliche Sinnlichkeit weckt ungeahnte Gefühle in Honor. Doch dann wird sie von den Schrecken ihrer Vergangenheit eingeholt …

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Endlich bekommt Dmitri einen eigenen Teil. Und was für einen! Raphael und Elena werden zu Randfiguren (was ihnen auch mal gut tut und man nicht ständig immer wieder das Gleiche lesen muss).

MIt Honor wird eine starke Frau mit großen, seelischen Narben eingeführt. Narben, die eigentlich noch keine sind. Und nur Dmitri scheint sie heilen zu können.

Der vierte Band der Gilde der Jäger-Reihe hat es in sich. Es war wie beim ersten Band: Ich war gefesselt, gepackt und konnte nicht aufhören zu lesen. Honors Leiden, ihre Entwicklung und ihre tiefe Liebe zu Dmitri, die immer stärker wird und ihr Kraft gibt – all das war unglaublich nahegehend geschrieben. (Okay, blöd ausgedrückt, aber ich hab die ein oder andere Träne verdrückt) Ich konnte mir auch ihre Erinnerungen gut vorstellen.

Auch Dmitris Vergangenheit wird gelüftet. Wie er zu dem wurde, der er nun ist. Und auch hier kam die ein oder andere Träne. Er ist zwar nach wie vor das kaltherzige, sehr sexuell orientierte und verdammt erotische Monster, doch tief in seinem Inneren ist er nach wie vor verletzlich. Er lässt nur niemanen nah genug an sich heran, als das man auch seine weiche Seite kennen lernen könnte.

Doch dank Honor ändert sich das. Denn sie ist nicht nur eine Jägerin, sie ist viel, viel mehr.

Das Ende, wer Honor wirklich ist, hat mich eigentlich nicht mehr überrascht. Aber ich fand die Idee so süß, so romantisch, dass es die vorherigen zwei schwachen Bände wieder ausgeglichen hat. Hier passte auch die Erotik wieder richtig hinein und wirkte nicht nur wie ein Platzhalter bzw Seitenfüller.

Die einzelnen Figuren haben alle ihre Eigenarten, die wir teils schon aus den anderen Bänden kennen. Die manchmal etwas kitschigen Szenen passen aber wunderbar zu Dmitri bzw zu der Zeit, aus der er stammt. Nur das Überdominante der Männer geht mir langsam auf die Nerven. Raphael und Dmitri schenken sich da echt nichts.

Dennoch: Ein klasse Buch.

Fazit:

Nalini Singh hat ein Werk geschaffen, dass mit dem fantastischen ersten Teil der Reihe mithalten kann und die schwachen letzten beiden ausgleicht. Dmitri und Honor sind ein faszinierendes Paar und ich hoffe stark, dass wir irgendwann mal noch etwas über den Verbleib der beiden Kinder erfahren (SPOILER!!!!! immerhin ist ja Dmitris Frau auch wieder aufgetaucht). Insgesamt ist es witzig und flott geschrieben, an den richtigen Teilen dramatisch und spannend und auch für Erotik kommt nicht zu kurz (und es ist mal eine etwas andere Erotik wie bei Raphael). Von Dmitri zu lesen macht Lust (dihihi), jemanden wie ihn im echten Leben zu treffen und öhm … ja 😀

Ich kann’s nur empfehlen.

 

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Was mit Rose geschah

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Kurzbeschreibung:

Privatdetektiv Ray soll eine verschwundene junge Frau finden – Rose Janko. Doch verschwunden ist sie schon vor sechs Jahren. Warum hat damals niemand nach ihr gesucht? Warum jetzt? Die Familie schweigt, denn die Jankos sind eine Roma-Familie, die ganz unter sich bleibt – und vom Unglück verfolgt scheint, so sehr, dass man munkelt, es liege ein Fluch über der Familie … Ray nimmt den Auftrag widerstrebend an. Was er bei seinen Nachforschungen über die Jankos erfährt, bestärkt sein Unbehagen. In der ganzen Familie scheint nur der 14-jährige JJ wissen zu wollen, was damals mit Rose geschah. Ray wird immer tiefer in ein Netz aus Geheimnissen und Lügen hineingezogen, und als er dicht davor ist, das Rätsel, das die Familie umgibt, zu lösen, wird ihm das beinahe zum Verhängnis.

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Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, weswegen ich mich bei der Leserunde auf lovelybooks beworben hab (und gewonnen hab!!!). Leider hielt das Buch nicht, was ich mir davon versprach.

Teil 1 war zäh. Also so richtig zäh. Dabei war der Einstieg super. Man ist in der gleichen Situation wie der Protagonist, Ray, der im Krankenhaus liegt und sich an nichts oder nur Bruchstücke erinnern kann. Fand ich klasse. Denn so fiel es mir einfacher, mich in die Story einzufinden. Ich hab mich auf ein fröhliches, spannendes nach und nach aufdecken gefreut und dann gabs einen Sprung, so als würde er sich plötzlich wieder klar an alles erinnern.

Der zweite Handlungsstrang um JJ war leider anfangs absolut langweilig. Ich konnte mich nicht einfinden, ich war mehr oder weniger nur gelangweilt und wenn es nicht zu meinen eisernen Leseregeln gehört hätte, hätte ich die ersten JJ-Kapitel übersprungen.

Im zweiten und dritten Teil wirds etwas besser, die Handlung kommt voran. Man erfährt mehr über die Kultur der Romas und auch mehr über die Familie. Allerdings bleiben von Anfang an so viele Fragen offen, dass man sich manchmal fragt, ob Penney einem auch wenigstens ab und an mal eine Antowrt liefern mag oder ob man gleich zum Ende blättern soll. Es zieht sich halt alles.

Das Ende allerdings ist das Highlight des Buches. Überraschend, spannend, dramatisch. Und bis auf wenige Fragen wird alles aufgeklärt.

An sich ist der Fall um Rose und die Jankos sehr nüchtern geschrieben. Ab und an wirds echt spannend und düster, aber oft dachte ich mir „Okay, jetzt blätterst du einfach weiter. Auch wenn du das nie machen wolltest“. Die Story hat mich nur selten richtig gepackt und mit dem Klappentext im Hinterkopf war ich dann doch ein bisschen enttäuscht, was sich hinter dieser Story verborgen hat.

Die Idee hat viel Potential, leider wurde es durch das verworrene Durcheinanderwerfen der Familienverhältnisse aller Beteiligten und der typischen Teenagerprobleme und den kulturellen Bräuchen etwas verschoben und zu einer dahin dümpelnden Angelegenheit. Schade – erst am Ende kam die große Wende und es wurde spannend.

Fazit:

Mit Geduld und Spucke wird man belohnt. Leider zieht sich die Handlung etwas und die Spannung bleibt oft aus. Das Ende ist das große Highlight, hier wurde es düster, spannend, actionreich. 3 von 5 Sternen.

 

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Gilde der Jäger: Engelsblut

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Kurzbeschreibung:

Vampirjägerin Elena Deveraux und ihr Geliebter, der ebenso attraktive wie tödliche Erzengel Raphael, sehen sich – kaum nach New York zurückgekehrt – einer neuen Bedrohung gegenüber. Ein Vampir hat eine Mädchenschule überfallen und ein Blutbad angerichtet. Aber das ist erst der Anfang. Immer mehr Vampire werden von einem unkontrollierbaren Blutdurst erfasst. Und dann scheint der Wahnsinn auch auf Raphael überzuspringen. Die Zeichen sind eindeutig: Eine uralte, bösartige Macht aus Raphaels Vergangenheit ist zurückgekehrt. Kann Elena ihren Geliebten retten?

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Man könnte ja denken, schlimmer kann es für Elena nicht mehr kommen. Sie wurde zerschmettert, verraten, gejagt, in eine Falle gelockt und konnte nur mit Mühe in der „neuen Welt“ überleben.

Und dennoch ist ihr keine lange Zeit des Glücks gegönnt. (Und ich hatte so auf eine Schwangerschaft gehofft :P)

Ein Vampir dreht durch. Doch nicht nur einer. Mehrere scheinen einer Art Wahnsinn verfallen zu sein. Ein Wahnsinn, der nicht vor Engeln halt macht. Natürlich ruft das Elena und Raphael auf den Plan. Gemeinsam mit Dmitri (die alte Pottsau ;)) versuchen sie zu ergründen, was vor sich geht. Und schon bald bewahrheitet sich das Schlimmste.

Zum ersten Mal erfahren wir wirklich viel aus Raphaels Vergangenheit und auch das düsterste Geheimnis Elenas Familie wird gelüftet (wobei Nalini Singh am Ende noch eine kleine Gemeinheit eingebaut hat!). Durch die wilde Jagd und der ständig drohenden Gefahr im Nacken wird’s auf jeden Fall nicht langweilig.

Allerdings gab’s da doch einige Dinge, die mich beim dritten Teil gestört haben. So toll ich auch das neuste Abenteuer fand, die „Entwicklung“ der Figuren hat mich dann doch gestört. Raphael hat sich zwar Elena etwas angepasst, Dmitri akzeptiert sie und dennoch – es wirkt nicht ganz glaubwürdig. Auch Elenas plötzliche Unterwürfigkeit, wenn auch nur ein bisschen, sind in meinen Augen zu plötzlich. Da hätte ich gern eine schleichendere Entwicklung gelesen.

Und immer wollen sie Elena ans Leder. Warum eigentlich? Nur weil sie Raphaels Schwachstelle ist? Wärs nicht sinnvoller über seine Sieben ihn schwächen zu wollen? Das Muster der Grundhandlung ändert sich leider in keinem der drei Bücher.

Allerdings hat Singh Illium und Jason an Tiefe verliehen, was mir sehr gefallen hat und ich hege die Hoffnung, dass wir bald mehr von den beiden zu lesen bekommen (von Jason gibt es ja mittlerweile einen eigenständigen Band, bei Illium hoffe ich darauf).

Sprachlich und vom Lesefluss/spaß ist es gleichgeblieben. Es hat auch trotz kleiner Formatierungsfehler immer noch Spaß, Elenas Geschichte zu lesen 😉 Singh schafft es trotz der Schwächen, mich immer wieder zu packen und zu fesseln. Und eines muss man ihr lassen: Sie lässt sich immer Platz für viele, viele Spekulationen und Fortsetzungen.

Fazit:

Gut zu lesen. Spannend, unterhaltsam, mitreissend. Kleine Schwächen, die einem aber nur auffallen, wenn man mal wieder alle drei hintereinander gelesen hat. Daher zwei Sterne Abzug. Trotzdem kann ich die Gilde der Jäger-Reihe nur empfehlen.

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Wie ich Brad Pitt entführte

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Kurzbeschreibung:

Vicky Leenders, die verwöhnte und etwas naive Tochter eines reichen und einflussreichen Kölner Geschäftsmannes, verliebt sich in Tom Schneider, dem Star einer TV Soap-Opera, die in der Kölner Südstadt spielt. Da für sie die Grenzen zwischen Fiktion und Realität nicht immer eindeutig verlaufen, hält sie das Alkoholproblem, mit dem Tom sich laut der Regenbogenpresse herumschlägt, für echt, und entführt ihn kurzerhand, um ihn zum Entzug zu zwingen. Über ihre Abenteuer bei dieser Entführung schreibt sie in einem Blog.

Natürlich bleibt diese Entführung nicht unbemerkt, sie ruft die Polizei und einen Reporter des lokalen Boulevardblatts auf den Plan…

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Bei Chicklit bin ich ja immer etwas vorsichtig. Meistens sind diese Romane vorhersehbar und sehr oft auch ziemlich kitschig. Aber Michaela Grünigs Werk ist anders. Drei Erzählstränge – Vicky, Blitzi, Nicole – lassen nicht einen Augenblick Langeweile aufkommen.

Von Anfang an ist man mitten drin. Erzählt wird anfangs aus Vickys Sicht, die ihren geliebten TV-Star entführt hat, um ihm a. nahe zu sein und b. ihm aus einer gesundheitlichen Miesere zu helfen. Nach und nach wird klar, dass Vicky nicht einfach eine durchgeknallte Stalkerin ist, deren Fanliebe zu weit geht. Viel eher ahnt man immer mehr, dass Vicky ein Opfer ihrer Umwelt ist und eigentlich nur deshalb so komplex und voller „seltsamer“ Anwandlungen steckt, weil sie mit ihrem goldenen Käfig nicht zurecht kommt. Man merkt schnell, dass sie als reiches Töchterchen ohne großen Elternbezug aufgewachsen ist und damit leben gelernt hat – auf die ein oder andere Weise 😉 [allein die Beschreibung ihrer Therapie und ihres Therapeuten sind genial!]. Im Verlauf der Geschichte wird deutlich, dass sie eigentlich nur jemanden an ihrer Seite sucht, der sie so liebt, wie sie ist.

Nicole hingegen erscheint am Anfang wie die typische Karrierefrau: Emanzipiert, ein kliiitzekleines bisschen männerfeindlich und selbstbewusst. Doch noch im ersten Kapitel, dass sich um sie dreht, wird deutlich, dass das alles nur Fassade ist. Sie ist eigentlich ziemlich unsicher und überspielt das einfach (was sich auch in ihrer Wohnung bzw der Einrichtung dieser wiederspiegelt). Interessant war auch die Verbindung zu ihrem Partner Max 😀

Blitzi hingegen ist das glatte Gegenteil. Zu beiden Frauen. Er ist der typische Klatschreporter, der sich einen so großen Namen gemacht hat, das er selbst schon als Promi läuft. Blitzi hat mich sehr, sehr stark an einen alten Kollegen erinnert 😀 wenn nicht Vicky wäre, wäre Blitzi meine absolute Lieblingsfigur :D. Er ist auch, im Gegensatz zu Nicole, der nette, hilfsbereite Hauptakteur – er hilft Vicky, er hilft Nicole (wenn auch nicht ganz uneigennütz :P).

Michaela Grünig hat es geschafft, diese drei Erzählstränge zu einem komplexen, immer wieder überraschenden Werk zu verflechten. Ich muss sagen, das Ende hat mich ziemlich überrascht (ich werde aber nicht spoilern :P). Aber genau das ist es, was „Wie ich Brad Pitt entführte“ von anderen Chicklit-Romanen unterscheidet: Dieser Roman ist nicht vorhersehbar. Aber so gar nicht. Und der Crime-Touch gibt dem Ganzen noch zusätzlich das gewisse Etwas, was die Geschichte nie langweilig werden lässt.

Davon abgesehen ist Grünigs Schreibstil locker, es liest sich flüssig und durch Witz, Charme und der richtigen Prise Sarkasmus (oder Slebstironie, das darf jeder selbst beurteilen) kommt man nicht umhin, immer wieder zu schmunzeln – oder zu lachen (aber Vorsicht: wenn man das Buch in der Uni liest, sollte man sich zusammenreissen :P). Jede ihrer Figuren sind durchdacht, haben ihren eigenen Stil zu sprechen, zu handeln und die Abgrenzungen sind deutlich gelungen; bei jedem Wechsel ändert sich auch der Erzählstil. Bei Nicole wird die Gratwanderung zwischen Emanzipation und Unsicherheit; bei Blitzi das leicht oberflächliche und bei Vicky die Komplexität ihrer Persönlichkeit deutlich. Es macht wirklich Spaß, alle drei Erzählstränge zu lesen.

Der gesamte Roman ist in kurzen Kapiteln unterteilt, weswegen man sich das auch schön einteilen kann 😛

Fazit:

Michaela Grünigs Erstling ist ein absoluter Wahnsinn! Spannend, romantisch, witzig – es wird nie langweilig. Man lacht, man schmunzelt, man fühlt und leidet und lebt mit Vicky quasi mit 😉

Absolut genial!

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