Skoutz- Thrillertage / Tag 2

Die Tränenburg – hier landen die ungewollten Söhne des Goldenen Reiches. Denn wo Hexen regieren und das magielose männliche Geschlecht nicht viel zählt, werden viele Jungen von ihren Müttern verstoßen.
Als ausgerechnet in dem Jungenheim mit dem makabren Beinamen eine Hexe ermordet wird, stößt Spezialgardistin Magret Beatesdother auf dunkle Geheimnisse, menschliche Abgründe und einen unfassbaren Verrat.

Tag 1 der Thrillertage findet ihr übrigens hier und Tag 3 dann hier =)

Als Verlegerin hab ich es nicht rezensiert, dennoch hat mich dieser Krimi von Anfang an begeistert.
Warum?
Weil er ein Fantasy-Krimi ist. Und weil er in einer starken, weiblichen Welt spielt! (Es lebe das generische Femininum!)
Seine Besonderheit – eben starke, feminine Welt – hat mich sehr begeistert und nicht nur mich 😉 es wird definitiv Fortsetzungen geben 😀
Die Tränenburg, die titelgebend ist, ist ein real exisiterender Ort, daher war die Frage, ob man das Setting austauschen kann, spannend.

Wo spielt die Geschichte? Würden sie auch funktionieren, wenn man den Ort mit einem Ort der anderen Bücher durchmischt?

Skoutz Thrillertage

In vielen Geschichten kann man Stadt/Dorf/Schule/Uni austauschen – ich kenne das ja selbst (in einem meiner Kurzromane kann man die Geschichte von Stadt zu Stadt verlagern, das interessiert niemanden :D)
Wäre es aber auch bei „Die Tote in der Tränenburg“ möglich?
Ich hab die Frage mal an Monika, die Autorin, weitergeben.

Nun ja, die „Tränenburg“ gibt es ja wirklich, also dieses Wohnhaus, und auch die Geschichte des Hauses, der es seinen Spitznamen verdankt, habe ich zu 98% übernommen. Auch das Dorf, hinter dem die Tränenburg liegt, gibt es tatsächlich und ist mein Heimatdorf tief im Hochsauerland. Für mich ist das also auf gar keinen Fall austauschbar. Die Landschaft, die eine Treppe, die erwähnt wird…

Monika Loerchner

Wenn man also Änderungen vornimmt, wäre es möglich – aber würde dann nicht auch ein wenig die Atmosphäre leiden? Wäre es dann nicht eine ganz andere Geschichte, mit einem anderen Flair und vielleicht auch einem anderen Verlauf? Ist der Handlungsort vielleicht doch wichtiger, als wir oft annehmen?

Was meint ihr?

Lübecker Rache

 

Lübeck 1377. Im Mühlenteich treibt die Leiche einer jungen Hure, wenig später wird ein zweites Freudenmädchen tot aufgefunden. Kaufmann Jacob Wallersen befürchtet, seine Geliebte Iken könnte das nächste Opfer sein. Gemeinsam mit der Waise Svanja versucht er, Licht in einen Strudel tödlicher Ereignisse zu bringen, der immer mehr Opfer fordert. Bald treten mächtige Gegenspieler auf den Plan, und Jacob erkennt, dass sein eigenes Schicksal davon abhängt, ob er die wahren Hintergründe aufdecken kann.

 

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Die Fortsetzung von „Im Schatten der Hanse“ bringt uns wieder mit Jacob zusammen. Wir werden  hineingezogen in Familiendramen, Machenschaften im Finsteren und fiebern wieder einmal mit den Protagonisten mit.

Henning hat es mal wieder geschafft, mich zu fesseln und dafür zu sorgen, dass ich mich nicht nur für die Geschichte (also den Roman), sondern auch die Historie der Schauplätze interessiert habe. Wikipedia sei dank konnte ich mir ein noch genaueres Bild verschaffen.

Dennoch sei wieder einmal gesagt, dass diejenigen, die einen Tatort-Krimi erwarten, bitter enttäuscht werden. Es ist Hennings feinsinniger Schreibstil, der einen packt, mitfiebern lässt und immer wieder überrascht. Er schafft es auf einzigartige Weise, die verschiedenen Knotenpunkte der Handlung so miteinander zu verbinden, dass nicht nur die Protagonisten vor Herausforderungen gestellt werden, sondern der Leser gleichsam mit dazu. Wir knobbeln als Leser mit, kommen genau wie die Figuren langsam der Lösung näher – Henning hat es meisterlich geschafft, sich nicht in die Karten schauen zu lassen und uns bis zur letzten Seite zu fesseln.

Neben dem nicht-mainstreamigen Aufbau des Romans ist auch sein Schreibstil wieder einmal flüssig, leicht und nicht verschachtelt, so dass man problemlos die Nacht durchlesen kann, ohne zu merken, wie die Zeit vergeht.

Und wie auch schon bei seinem Vorgänger (es ist verdammt schwer, einen Krimi bei einer Rezi nicht zu spoilern, wenn man so geflashed ist von der Handlung) kann ich nur eines sagen: lest es. Lest es!!

Im Schatten der Hanse

Lübeck, 1376: Als der Kaufmannssohn Jacob Wallersen das Familiengeschäft übernimmt, tritt er ein folgenschweres Erbe an: Ihm wurden zahlreiche Verbindlichkeiten und dubiose Geschäftsbeziehungen hinterlassen. Bald droht ein Strudel aus Schulden und Gewalttaten die Familie in den Abgrund zu reißen. Während Jacob verzweifelt einen Ausweg sucht, befindet sich das letzte Schiff der Familie auf dem Heimweg nach Lübeck. Doch auf die Seeleute lauern nicht nur die Piraten Gotlands, die sich ihrer wertvollen Fracht bemächtigen wollen, und für Jacob beginnt ein fataler Wettlauf gegen die Zeit …

 

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Ich bin ein Fan von Historienromanen, auch wenn ich mich bisher immer an die (sorry, wenn das jetzt abfällig klingen mag) seichteren Unterhaltungsgeschichten von Iny Lorenzt und co. Aber Henning Mützlitz, den ich auch persönlich kenne und dessen Talent ich von den „Wächter-Chroniken“ schon kenne, hat mich restlost für historische Kriminalromane begeistert. Wenn man dann noch meine Leidenschaft für das Computerspiel „Die Gilde“ in Betracht zieht, konnte ich nichts falsch machen.

Ja, einer dieser typischen Mainstream Krimis ist „Im Schatten der Hanse“ nicht. Wer hier einen Tatort-ähnlichen Roman erwartet oder etwas, was aus der Feder von B.C.Schiller stammen könnte, ist hier falsch. Mützlitz hat einen spannenden, abenteuerlastigen Roman erschaffen, der es schafft, einen von der ersten Seite an zu fesseln – und meine Wenigkeit zum Recherchieren über die Schauplätze angeregt hat. Ich wollte wissen, wo sich die Handlung abspielt, was es mit den Schauplätzen auf sich hat – und hab mitgefiebert, mitgelitten,  mitgefühlt.

Allerdings muss man sich auf die nicht mainstreamige Art des Romans einlassen können, ansonsten wird man recht schnell enttäuscht. Schnelle Unterhaltungsliteratur ist das nicht, hier ist Mitdenken, Nachdenken und aufmerksames Lesen gefragt, was aber „Im Schatten der Hanse“ zu einem Highlight macht. Der flüssige Schreibstil und das Buch liest sich flüssig und „in einem Rutsch“, ohne dass man über verschachtelte, komplexe Strukturen trifft, die man mehrfach lesen muss, um zu verstehen, was überhaupt gesagt werden will.

Fazit: Spannend, gut geschrieben und für Fans des Mittelalters definitiv ein Muss. Lest  es, Leute! Da kann auch „Die Wanderhure“ noch was lernen 😉

Kaltgeschminkt

51bK87xdrxL._BO2,204,203,200_PIsitb-sticker-v3-big,TopRight,0,-55_SX324_SY324_PIkin4,BottomRight,1,22_AA346_SH20_OU03_Kurzbeschreibung:
Das Spiel beginnt – Verlierer verboten!

(Seit jeher zocken die drei »Todesherrscher« um die verstorbenen Seelen von Mördern, Betrügern und schlechten Menschen.
Gaja – die Lockende, die Trinität – mit seiner Waagschale zur Wiedergeburt und Arcaeon – Herr der ewigen Pein.)

In Hamburg versucht der Bestatter James Beastly erfolglos eine Leiche zu präparieren, doch die ist am nächsten Morgen jedes Mal in unverändert grausam zugerichtetem Zustand.
In Schottland lässt sein Kollege Harris McLiod keine skurrile Möglichkeit zum – letztendlich erfolglosem – Selbstmord aus.
Als Harris sich des Toten in Hamburg annehmen soll, erhält er unerwünschte Einblicke in die wahre Arbeit von James. Unfreiwillig kommt er den morbiden Geheimnissen seines Kollegen auf die Schliche.
Längst haben »Die Drei« eine Wette um James´ Seele abgeschlossen – und Harris soll sein Nachfolger werden.
Doch was die Todesherrscher mit ihren Angestellten vorhaben, ist unwahrscheinlich grausamer, als man sich in seinen dunkelsten Philosophiestunden ausmalen kann.

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Huch, das war ja mal etwas ganz, ganz anderes. „Kalt geschminkt“ ist der erste Roman, den ich von Rona Walter lese und ich war mir nicht sicher, was mich erwartet. Und bin mir immer noch nicht sicher, was ich davon halten soll.

Die ersten zwei Drittel des Romans haben mich verwirrt. Sehr, sehr verwirrt und selbst mein gutes Gedächtnis, was Gelesenes angeht, hat mich öfters im Stich gelassen, weil ich beim besten Willen nicht sagen konnte, was mir die vielen, vielen Dialoge sagen möchten.

Der Sprachstil Ronas ist der absolute Wahnsinn! Das tröstet mich dann wiederum über die Schwächen des Romans hinweg. Der Debutroman ist super, keine Frage, aber mir passiert einfach zu wenig und im letzten Drittel im Vergleich zum Rest zu viel. Mir kommt das Ganze dann doch etwas zu schleppend zustande und irgendwie ist nicht immer klar, worauf das hinaus laufen soll.

Die Idee ist genial. Sie ist anders, sie ist zugleich skurril wie makaber, witzig und ausgefallen, fantasievoll und witzig. Nur bei der Umsetzung haperts, finde ich. Es kommt nicht oft vor, dass ich nicht verstehe, worauf die Autorin hinaus will, aber das Ende – blutig, gruselig und überraschen, aber auch erklärend – tröstete darüber hinweg. Dennoch – ich bin nicht wirklich sicher, ob es mir nun gefallen hat oder nicht 😀 ich bin da viel zu verwirrt.

Fazit:

Überraschend anders, aber auch überraschend verwirrend. Bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll.

Idee 5
Stil 5
Umsetzung 3
Gesamt 4

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Notizen einer Verlorenen

51Rme6xYpRL._BO2,204,203,200_PIsitb-sticker-v3-big,TopRight,0,-55_SX324_SY324_PIkin4,BottomRight,1,22_AA346_SH20_OU03_Kurzbeschreibung:

Im dämmrigen Licht alter Petroleumlampen in einer verlassenen Scheune entdeckt ein Unbekannter die Leiche von Sarah. Fliegen schwirren um ihren Kopf, der unter der Last eines schweren Ofens – Teil einer bizarren Maschinerie – zerquetscht wurde. Unter ihrem Körper findet sich ein rotes Notizbuch. Es enthält Aufzeichnungen der letzten Wochen ihres jungen Lebens: die Notizen einer Verlorenen.

 

 

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Ich hatte das Glück, Heike Vullriede persönlich kennen gelernt zu haben (und mir das Buch mit Unterschrift zu sichern :P) und ihr auch bei einer Lesung zuzuhören.

Holy Shit!

„Notizen einer Verlorenen“ ist NICHTS, aber auch gar NICHTS für schwache Nerven. Erinnert das Anfangsszenario an eine Szene aus Saw, wird immer mehr deutlich, welch perfides Spiel mit Sarah gespielt wird. Und welch trauriges Schicksal die junge Frau durchlitten hat.

Sarahs Geschichte spielt auf jeden Fall mit den Gefühlen des Lesers. Schockiert. Verwirrt. Reißt einen mit in den Abgrund und am Ende fragt man sich, ob man das nicht alles hätte verhindern können.

Man erlebt, wie die Protagonistin in ihr Verderben rennt, ohne es verhindern zu können. Man wird von Sarahs Dämonen gejagt, so wie sie. Man kann ihr nicht helfen, muss hilfos mitansehen, wie die Welt für sie zerbricht und sie keinen Ausweg mehr findet.

Es ist ein feiner, stiller Thriller. Ein Horror, der von innen herauswirkt und so gar keine Kreaturen der Nacht braucht, um zu wirken. Sprachlich so gewählt, dass es einen automatisch mitreißt, man das Buch nicht weglegen kann. Eindringlich, aber ohne großes Blutvergießen wird Sarahs Geschichte erzählt und geht einem so unter die Haut, dass man danach mehr als nur  nachdenklich zurück bleibt.

Fazit:

Sprachlich überzeugend, eindringlich und feing gesponnen lässt einen Heike Vullriedes Thriller nicht mehr los und auch lange nach dem Lesen noch darüber nachdenken und sinnieren.

Idee  5
Umsetzung  5
Stil 5
Gesamt  5

zu kaufen hier auf amazon

Der Narr

41aAgpWZO2L._BO2,204,203,200_PIsitb-sticker-v3-big,TopRight,0,-55_SX324_SY324_PIkin4,BottomRight,1,22_AA300_SH20_OU03_Kurzbeschreibung:

Fremdes Blut am T-Shirt, eine nackte Frauenleiche, die Erinnerung aber wie ausradiert: Der Student Sam ist gezwungen, die wahren Geschehnisse einer durchzechten Nacht zu rekonstruieren. Alles deutet auf einen Ritualmord hin. Doch waren es wirklich schwarze Magie oder antike, heidnische Kulte, die zum Tod der jungen Besucherin führten? Um den Fall zu lösen, muss Sam sich mit den dunkelsten Seiten seiner Seele konfrontieren.
Die Suche nach der Wahrheit wird zu einem Wettrennen zwischen Sam, dem verschrobenen Chefinspektor Remmel und einem skrupellosen Auftragsmörder, der nur eines im Sinn hat: Den Tod des Mordopfers zu vergelten.

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Ich habe lange, lange mit diesem Buch geliebtäugelt und Steffen Jansen auf der Buchmesse in Leipzig aus den Rippen geleiert 😉 was war ich stolz, es als Rezensionsexemplar zu bekommen!

Und ich wurde nicht enttäuscht! Dieses Buch ist der absolute Hammer!!!

Wir begleiten Sam. Sam ist verkatert, Sam trinkt recht gern mal einen über den Durst und Sam erlebt einen Kulturschock. Sam ist auch ziemlich verwirrt und hat einen astreinen Filmriss erlitten.

Doch er ahnt nicht, welche Folgen dieser Filmriss haben soll. Wie der Klappentext schon verrät, befinden wir uns mit Sam auf der Suche nach der Wahrheit und ich muss sagen, die hat es ziemlich in sich. Immer wieder muss sich Sam mit Bröckchen der Wahrheit konfrontieren, immer wieder muss er sich fragen, welches Spiel gespielt wird.

Und dabei haben wir Leser mehr Einblick in das Geschehen und auch das Drumherum. Auch das Kommissarengespann ist mal was anderes und ich würde es mehr als nur gutheißen, wenn dieser Krimi als Tatort ins TV käme. Ich mein, DAS wäre doch mal ein Tatort.

Aber auch sonst ist dieser Krimi etwas ganz Besonderes. Mit Witz und Charme geht das Ganze von Statten. Wenn man Sam und seine Geschichte mit einem Augenzwinkern liest, wird man das Ganze erst richtig genießen.

Sprachlich könnte man zwar einiges verbessern, muss man aber nicht. Der dialektische Teil war zwar am Anfang schwierig, aber nicht so überwindbar, dass es den Lesefluß gestört hätte. Im Gegenteil- es verlieh dem Roman etwas ganz eigenes.

Inhaltlich wurde zwar mit gängigen Klischees und Stereotypen gespielt, dennoch war die Auflösung alles anderes als erwartet. Ja, inhaltich gibt es Schwächen und ja, manchmal dachte ich mir „okay, das da, das ist vorhersehbar.“, aber „Der Narr“ ist defintiv etwas, was man gelesen haben muss!

Fazit:

Schwächen hat auch dieses Buch, wenn auch geringe. Als Krimi konnts mich absolut überzeugen, auch der Unterhaltungsfaktor war vorhanden. Wenn es einen Debütroman gibt, den man lesen MUSS, dann diesen!

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Inhalt 5
Stil 4
Umsetzung 4
Gesamt 4

SECHS

41EQhLJuCvL._BO2,204,203,200_PIsitb-sticker-v3-big,TopRight,0,-55_SX324_SY324_PIkin4,BottomRight,1,22_AA346_SH20_OU03_Kurzbeschreibung

Das Leben, wie Frank Brenner es kennt, endet jäh
vor einer Motorhaube. Seitdem ist er in den
schwärzesten Abgründen gefangen. Er weiß nicht,
wo er ist und er weiß nicht, was er ist.

Das Schlimmste aber sind diese Zahlen, die Bilder
und die kehligen Stimmen, die unablässig in seinen
Geist strömen.

Bald aber ahnt er: Hier unten ist er nicht alleine.

Während Frank seinen Kampf gegen die Dunkelheit
führt, tobt draußen ein ganz anderer: Der von Melanie
gegen sich selbst und ihre Angst, um das Leben
und die Liebe ihres Mannes Frank.

Doch das ist erst der Anfang.

Der wichtigste Kampf, der um das Leben ihrer
Kinder, steht ihr noch bevor.

Und der Gegner ist tödlich, zieht eine blutige Spur
durch die Stadt, noch lange bevor sich ihrer aller
Schicksale schließlich miteinander verweben.

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Kein Thriller hat mich je so nachdenklich zurückgelassen wie dieser. Niels Gerhardt, dessen Werdegang ich als SP-Neuling mit großen Augen und Begeisterung verfolgte („Guck, Mama! So viel zum Thema, Schreiben lohnt nicht!“), war das Paradebeispiel eines SPlers. Und ich muss sagen, ich hab sein Buch regelrecht verschlungen.

Aber nicht kapiert.

Also so gar nicht. So absolut nicht.

Was nicht daran lag, dass der Thriller schlecht geschrieben ist. Um Himmels Willen! Der Thriller ist sehr, sehr gut geschrieben. Spannend bis zum Schluss, aber ich habe beim besten Willen die Auflösung nicht verstanden. Oder den Zusammenhang mit dem Titel 😀 ich muss es einfach noch mal lesen. Und noch mal. So lange, bis ich’s versteh 😀

Die Story an sich ist überraschend. Die Wendungen geschickt und merklich strategisch platziert. Manchmal stört das ein bisschen, bringt ein bisschen aus dem Lesefluß, schadet aber dem Gesamtbild der Story absolut nicht.

Fazit:

Ein etwas besser und ausführlicher ausgearbeitetes Ende hätte dieses Werk zum Meisterwerk gemacht. So allerdings lässt es den Leser etwas verwirrt zurück und lässt ihn über die perfide Frage, was denn nun Realität sei, grübelnd zurück. Dennoch kann ich es nur empfehlen. Anspruchsvoll und spannend – man sollte es lesen.

Stil 4
Idee 5
Umsetzung 4
Gesamt 4

zu kaufen hier auf amazon.de

 

Tod auf Ibiza

51GcC8Pt8WL._BO2,204,203,200_PIsitb-sticker-v3-big,TopRight,0,-55_SX324_SY324_PIkin4,BottomRight,1,22_AA346_SH20_OU03_Kurzbeschreibung
«Du glaubst, du kennst dich selbst? Blut klebt an deinen Händen. Sehr viel Blut.»

»Tod auf Ibiza. In der gestrigen Nacht hat ein Massaker die Insel erschüttert. Mehr als zehn Menschen wurden auf einer privaten Party erschossen. Unter den Toten befindet sich auch Enrique Sanchez, nach dem seit Jahren wegen Drogendelikten gefahndet wurde, dem aber nie etwas nachgewiesen werden konnte. Die örtliche Polizei glaubt, die Toten seien die Opfer eines Drogenkrieges. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Interpol ist bereits eingeschaltet. Näheres erfahren Sie direkt von mir in der laufenden Sendung.«

Nick, ein junger Personaltrainer, bekommt das Angebot seines Lebens: Er soll für einen der reichsten Männer Ibizas den Sommer über auf der Partyinsel arbeiten.
Was wie ein Traum klingt, entwickelt sich extrem schnell zu einem ausgemachten Albtraum.

Nach einer Party in der Villa eines Drogenbosses wacht Nick verkatert auf und findet sich inmitten von Leichen wieder.
Die Waffe hält er noch in der Hand, sein Hemd ist voller Blut. Hat er all diese Menschen umgebracht?
Von weitem hört er schon die sich nähernden Polizeisirenen, die Zeit wird knapp.
Da er einen Filmriss hat, flüchtet er vom Tatort und versucht auf eigene Faust, die Wahrheit herauszufinden.
Doch diese ist viel grausamer, als er befürchtet hat.

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Katja Piel, mir bekannt durch „The Hunter“ und „Kuss der Wölfin“, beweist mit diesem Thriller, dass sie durchaus auch anders kann. Mit ihrem ersten Thriller hat sie etwas gewagt, was viele Autoren nur unter einem Pseudonym wagen: Sie wildert in einem anderen Genre.

Nun muss man dazu sagen, dass solche Ausflüge nicht immer gelingen, doch Katjas Ausflug war kein Reinfall. Er zeigt zwar Schwächen, aber für den ersten Versuch ist es gar nicht mal so schlecht.

Die Story ist gut. Die Idee nicht schlecht. Das Thema brisant. Allerdings fehlt mir etwas der spannungserzeugende Schreibstil, den ich bei Thrillern gewohnt bin (wie z.B. bei den Schillers). Manchmal passiert zu viel auf einmal, manchmal möchte man die Pausetaste drücken, um Luft zu holen, aber alles in allem lässt einen die Story dann doch nicht los.

Leider gibt es neben den sprachlichen Schnitzern auch Rechtschreibfehler. Die spanischen Begriffe werden durchaus gerne unterschiedlich geschrieben – mal mit n, mal mit ñ – und auch sonst wird auch gerne mal das ein oder andere Komma übersehen und weggelassen. Schade. Gerade mir als Halbspanierin fällt das leider unangenehm ins Auge und ärgert mich dann doch. Hier wäre es angebracht gewesen, als Lektorin genauer aufzupassen (oder Lektor). Zwar ist der Schreibstil gewohnt flüssig, aber die kleinen Fehler stören einfach 😉 aber auch nur, wenns auffällt.

Die Geschichte, die verschiedenen Stränge verknüpfte Katja geschickt miteinander, auch wenn vieles manchmal zu schnell über die Bühne geht. Kein schlechtes Zeichen, sondern einfach ihr gewohnter Stil 😉

Fazit:

Die Charaktere sind glaubwürdig, die Ereignisse überschlagen sich – wie man es halt von Katja Piel kennt. Die sprachlichen Schnitzer und die Fehler hätten auffallen müssen, doch gut, kein Mensch ist perfekt (leider hats mich doch etwas gestört). Manchmal hätte ich mir ein stärkeres Spiel mit den Emotionen beim Leser gewünscht, aber man kann nicht alles haben 😛 an sich ein solider, erster Versuch im Thriller-Genre.

Idee 4
Stil 4
Umsetzung 4
Gesamt 4 (Punkteabzug für die Fehler, die der Lektorin hätten auffallen müssen)

zu kaufen gibt’s Katjas Thriller übrigens hier.

Die Fotografin

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Die Fotografin Adriana See schreckt aus dem Schlaf auf. Sie liegt neben ihrem Mann zuhause in ihrem Bett, so als wäre nichts geschehen. War alles nur ein böser Traum – oder hat Adriana tatsächlich ihren Liebhaber getötet? Alles erscheint ihr in der Erinnerung so real…
Als sie der Sache auf den Grund geht, stellt sie mit Schrecken fest, dass ihr Liebhaber anscheinend nie existiert hat.
War wirklich alles nur Einbildung … oder ist sie Teil eines perfiden Spiels, das sie in den Wahnsinn treiben soll?
Adriana See ahnt nicht, dass der wahre Albtraum ihres Lebens noch gar nicht begonnen hat …

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Mhm. Schwierig. Es ist der erste Psychothriller aus dem Hause Schiller. Und leider, leider überzeugt er mich nicht. Hauptsächlich deshalb, weil mir das alles viel zu schnell ging.

Der Schreibstil ist super. Schnörkellos, ohne großartige, epische Umschreibungen – so muss das! Aber die Oberflächlichkeit, mit der die Charaktere gezeichnet wurden, stört mich :/ da hätte man gut und gerne noch 100 – 200 Seiten einbauen können, um den Figuren mehr Tiefe zu verleihen.

Auch überschlägt sich am Ende die Handlung und man kann so schnell gar nicht folgen, wie man gerne würde. Ich weiß immer noch nicht, was ich sagen soll. Ich fühle mich als Leser zum ersten Mal relativ unbefriedigt.

Was wohl dann auch zur kürzesten Rezension meines Bloges führt.

Fazit:

Gemischte Gefühle und ein unbefriedigtes Gefühl. Der Thriller war nicht wirklich überzeugend und kann an die Qualität der Tony Braun- Fälle und David Stein- Fälle nicht ankommen.

zu kaufen gibt’s das gute Stück hier

Idee 5
Stil 4
Umsetzung 3
Gesamt 4

Schwarzer Skorpion

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Um ein Hundeasyl auf Mallorca vor der Schließung zu bewahren nimmt David Stein, der Ex-Geheimdienstmitarbeiter und Hundeflüsterer einen neuen Auftrag an.
Diesmal führt ihn seine Mission in das geheimnisvolle Marrakesch, wo er ein verschwundenes deutsches Mädchen finden und den Attentäter „Schwarzer Skorpion“ unschädlich machen soll.

Welche Rolle spielt dabei die geheimnisvolle Leyla Kahn, die überraschend in Marrakesch auftaucht?
Doch auch David Steins Freundin Sonja hat eigene Pläne und bald muss er sich zwischen zwei Frauen entscheiden!

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Wenn ich mich zwischen Tony Braun und David Stein entscheiden müsste, wäre ich echt aufgeschmissen. Beide Ermittler sind beinhart. Aber David Stein als Hundeflüsterer ist mir unendlich sympathisch 😀

David Stein ist allerdings auch greifbarer. Mit ihm haben die Schillers einen Ermittler geschaffen, den man ins Herz schließt. Aufgrund des ersten Falles auf Mallorca weiß man schon etwas von seiner Vergangenheit und versteht vieles besser, auch wenn es kein Muss ist, diesen Fall davor gelesen zu haben.

Der Schreibstil ist etwas anders, als sonst. Ich muss zugeben, vieles hat mir nicht gefallen und nicht oft hätte ich gerne den Rotstift angesetzt und korrigiert. Aber da kommt halt der Grammar Nazi in mir durch, ich habs gern perfekt und auch der kleine Lektor auf meiner Schulter formt gerne mal Absätze neu 😉

Dennoch bricht dadurch die Spannung nicht ab. Leider sind auch manche Dialogabschnitte etwas platter als erwartet und leider, leider nimmt das etwas von der Qualität des Buches. Schade eigentlich, denn David Stein verspricht immer mit einem riesen Abenteuer anzukommen.

Die Geschichte an sich ist wirklich spannend. Die Idee ist gut, leider humpelt die Umsetzung etwas. Es liest sich wie ein nicht lektorierter Erstling (oder schlecht lektorierter) und das stört den Lesefluß leider erheblich.

Fazit:

Ein Thriller mit erheblichen Schwächen. Immer noch spannend, aber nicht so schön zu lesen, wie man es von den Schillers gewohnt ist. Schade :/

Idee 5
Umsetzung 3
Stil 2
Gesamt 3