Gastrezension von Philipp Léon Mattes zu: Wolfgang Hohlbein: Anubis
VanAndt lebt in einer kleinen Stadt und unterrichtet dort an einer unbedeutenden Universität, obwohl er als bester seines Jahrgangs ausgezeichnete Zukunftsaussichten hatte. Sein eintöniges, sehr beschauliches Leben wird erst unterbrochen, als sein ehemaliger Kommilitone erscheint und ihn dazu überredet, an einer Ausgrabung teilzunehmen. Während dieser Grabung ereignen sich seltsame Todesfälle und Vorkommnisse die darin Gipfeln, dass ein ägyptischer Tempel gefunden wird. Doch damit ist es noch nicht genug. Hinter diesem befinden sich noch sehr viel ältere Monumente. Was genau die Forscher auf ihrer Grabung entdeckt haben, werde ich natürlich nicht verraten.
Allerdings gehört schon durchhalte Vermögen dazu, dieses Buch zu Ende zu lesen. Es ist schon wirklich traurig, wie die gute Grundidee und die fantastischen Bilder, die Hohlbein an manchen Stellen entstehen lässt, nicht genutzt werden um einen tollen Roman zu schreiben. Statt die Abenteuer während der Ausgrabung und der unterirdischen Entdeckungstour ausführlicher zu beschreiben, wird Seitenweise auf die Gefühle und Gedanken der Hauptfigur eingegangen.
Was mich am meisten gestört hat, war die Frau, bei der VanAndt zur Untermiete wohnte. Ohne wirklichen Grund und gegen jede Logik, taucht sie auf der Ausgrabungsstelle, am anderen Ende der USA auf. Sie sollte wohl die liebevolle mütterliche Figur darstellen, aber erscheint mit ihrer Fürsorge eher nervend und ist nicht vielschichtig gezeichnet. Wie die meisten anderen Charaktere, die ebenfalls eher oberflächlich gehalten werden.
Von dem schakalköpfigen Gott Anubis, nach dem das Buch benannt ist, sieht und hört man eigentlich nie etwas. Es tauchen zwar Hundeköpfige Wesen auf, die mich eher an Werwölfe erinnerten, und die mächtigen Wesen dienen, aber das war es schon.
Mit diesen Hundeköpfigen Wesen versuchte Hohlbein wohl, einen Horrorroman zu schreiben, was an manchen Stellen deutlich wird, z.B. als die Charaktere nachts auf diese treffen und von ihnen angegriffen werden. Aber auch diese Idee wird nicht durchgezogen, sondern nur manchmal aufgegriffen.
Gerade am Anfang des Buches zweifelte ich an Hohlbein, als der Hund der Vermieterin dem Kommilitonen VanAndts an das Bein pinkelt und die Kekse, welche die Hauptfigur aß, sich in seltsam-schmierige Masse verwandelten. Wie und warum das alles passierte wird im Buch nie erklärt.
Fazit: An manchen Stellen habe ich das Buch wirklich verschlungen. Der Rest des Buches ist ziemlich langatmig geschrieben und viele Fragen, die sich während dem Lesen stellen, werden nicht beantwortet.
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