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Des Nachts- Seraphim, das Feuer

Teil 2 der vierteiligen Tragödie um den Orden und den Jäger.

Doch dieses Mal steht nicht der Jäger im Vordergrund bzw Mittelpunkt, sondern Seraphim- das Feuer.

Michael Stadelmann gelingt es, seinem Stil treu zu bleiben und in guter, alter Vers- bzw Stroph-Form geht es wieder hoch her.

Der Einstieg ist wie schon in teil 1: dramatisch.

Seraphims Geschichte wird näher beleuchtet. Ihr Verhältnis zum Orden und die Verbindung zum Jäger.

Ebenso bekommt der aufmerksame Leser einen Einblick in das perfide Spiel des Ordens und welche Rolle Seraphim zugedacht wurde.

Man muss Teil 1 „des Nachts- der Jäger“ nicht gelesen haben, um Teil 2 zu verstehen, aber (ja, aber) es hilft ungemein für das Verständnis der Geschichte. Und ich kann teil 1 nur empfehlen =)

Fazit (ja, heut etwas schneller und kürzer):

Michael Stadelmann hat sich mit Teil2 selbst übertroffen. Man kann sich die geifernde Menge, den Orden und vor allem Seraphim viel besser vorstellen, als noch in Teil 1. Acuh für jene, deren Abneigung gegen Dramen durch reclam und den Deutschunterrich gefördert wurden, werden hier auf ihre Kosten kommen. Klare Empfehlung von mir!

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Die Göttin

Vorweg eine Warnung: wer low-cost Unterhaltung erwartet, darf getrost „Die Göttin“ überspringen. Wer aber kein Problem hat, sein, von Gott gegebenes, Gehirn zu Nutzen, darf sich diesem Machwerk erfreuen. Nein, dem lege ich es sogar ans Herz!

Ich muss zugeben, anfangs hatte ich Schwierigkeiten herauszufinden, was jetzt im Buch gelesen wird und was sich ereignet. Aber das bedeutete für mich einfach nur, dass ich meine kleinen, grauen zellen anstrengen muss 😛

Es mag wirklich schwierig sein, die Handlungsstränge- Buch und erzählte Wirklichkeit- auseinander zu halten, aber die Abgrenzung ist Michael Stadelmann sehr gut gelungen. Während der Kerl im Buch seine Göttin verliert, traut sich jener, in der „wirklichen“ Welt aufgrund seiner Schüchternheit nicht groß etwas zu unternehmen.

Was mich allerdings wundert- erst kann er den ersten Schritt nicht machen, dann ist sie plötzlich bei ihm- und dann erwartet sie ein Kind. Ich muss zugeben, ich bin da immer noch nicht durchgestiegen 😛

Auch im Buch erfährt man dann schlußendlich, dass die Göttin gesprungen ist, weil sie schwanger war und für ihr Kind nicht sorgen konnte. Als es ihrem Verehrer klar wird, springt er ihr nach, um im Tod mit ihr vereint zu sein.

Ab Akt II bin ich- wenn ich ganz ehrlich bin- beim ersten Mal lesen nich mehr durchgestiegen xD irgendwie sind in beiden Erzählsträngen die Göttinen gestorben- beide schwanger, beide verehrt. Doch während im Buch der Kerl in Akt I hinterherspringt, leben beide im 2. Akt noch. Dafür muss der Kerl in der Wirklichkeit ins Gefängnis.

Akt 3 wiederrum enthält noch mehr Überraschungen bereit- aber die werde ich nicht verraten 😛

Fazit:

Also, anfangs, beim ersten mal lesen, stieg ich wirklich nicht durch. Aber je öfter ich „die Göttin“ durchlese, desto öfter entdecke ich Neues. Und verstehe die Zusammenhänge. Ganz im Stil von Kafka- aber wesentlich weniger abgedreht- erschafft Michael Stadelmann mit einem Kerl und seiner Göttin (bzw. 2 Kerlen und 2 Göttinen) keinen Roman, sondern ein Kunstwerk.

Wer anspruchsvolle Literatur nicht scheut, sondern sogar bevorzugt, der wird hier defintiv an der richtigen Stelle sein!

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Des Nachts- eine Tragödie

Wenn ich ehrlich bin- als ich gelesen hab, dass es im Stil von Shakespeare ( NICHT Schüttelbier wie ein BB-Bewohner meinte) oder Goethe (der Dichter, nicht der, der dichter war) geschrieben sei, sah ich vor meinem geistigen Auge ein gelbes Reclam-Heftchen und hab mich dann doch etwas gegruselt.

Jetzt hab ich aber mal reingelesen- was heißt reingelesen, ich kanns nicht mehr aus der Hand legen- und ich muss sagen „Hut ab!“. Wenn so was früher mal die Pflichtlektüre in der Schule gewesen wäre- statt irgendeinen uralten Nonsens, den man schon die jahre davor ausgiebig durchgekaut hat (Asche auf mein Haupt, aber wenn man in Latein und in Deutsch Ödipus, Antigone und wie sie alle heißen übersetzt und in 2 Sprachen bespricht, dann gehts einem auf die Nerven)- dann hätte ich definitiv mehr Begeisterung gezeigt.

Zwar könnte man jetzt sagen „öööh! Der Autor schwimmt nur auf der twilight-Welle mit!“, aber das stimmt nicht. Klar, es geht um Vampire und jene, die die Blutsauger jagen (und von ihnen gejagt werden). Aber es glitzert niemand. Und es gibt keine Bella, die alle naselang in Ohnmacht fällt. Es tritt aber auch kein Flohfänger auf. Twilight- Klischees werden NICHT bedient.

Stattdessen gelingt es dem Autor, Michael Stadelmann, seinem Protagonisten die Gestalt eines „Helden“ zu verleihen, wie man ihn sich wirklich vorstellen kann. Kein überdurchschnittlich gutausehender, von Fortuna geküsster Held in strahlender Rüstung und weißem Pferd im Hintergrund- nein, Michaels Held ist anders. Er trifft nicht immer die richtigen Entscheidungen und bekommt ab und an eins auf die Mütze. Vor allem der Orden scheint ihn mit Freude zu piesacken.

Seine größte Schwäche- die Liebe- wird ihm zum Verhängnis, als er auf Rache sinnend in eine Falle tappt. Die Liebe zu seinem Weib war der Auslöser für seine Miesere. Doch mehr wird nicht verraten 😛

Fazit:

Auch wenn der Schreibstil anfangs etwas gewöhnungsbedürftig sein mag- es lohnt sich, bis zum Schluss durchzuhalten (selbst wenn unliebsame Erinnerungen aus der Schulzeit hochkommen). Die Erzählung ist lebendig, nicht übertrieben detailliert-  quasi ein modernes Drama. Als kleines Gimmick hat Michael Stadelmann Bonusmaterial in Form einer weiteren Geschichte beigefügt. Klare Empfehlung meinerseits- und wer weiß, vielleicht schafft er es auch zum reclam. Ich würd mich freuen =)

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