Gläsern

51m22Krql3L._BO2,204,203,200_PIsitb-sticker-v3-big,TopRight,0,-55_SX324_SY324_PIkin4,BottomRight,1,22_AA346_SH20_OU03_Kurzbeschreibung:

Gesucht wird:
verhasste Tochter – Haut, so weiß wie Kalk,
Haare, schwarz wie das lausige Gefieder einer alten Krähe
und Lippen so rot wie frischer Wundbrand.
Ansonsten keine besonderen Merkmale,
außer ihrer erstaunlichen Durchschnittlichkeit.
Belohnung:
Ausreichend. Sowie mein Wohlwollen.
Erfolgreiche Ausführung wird schnellstmöglich erwartet.
Unterzeichnet:
Lady Amaranth (die Schönste aller Zeiten).

Akzeptiert. Lord Sandford,
mit dem nachtblauen Barte.

Während eines langen Winters verschwindet Grafentochter Eirwyn durch den verwilderten Wald. Als daraufhin Graf Hektor vor Gram dem Siechtum verfällt, befiehlt seine Frau, Lady Amaranth, die Suche nach ihr. So soll der Graf seine Gesundheit zurückerlangen. Außerdem plant die Lady den ewigen Kampf mit ihrer schönen Tochter für immer zu beenden. Mit welchen Mitteln auch immer …
Der devote Diener Frederick macht sich für sie auf, um die Tochter zurückzubringen. Bevorzugt tot als lebendig. Ihm soll zudem der Kopfgeldjäger und Brautfänger Lord Sandford mit dem nachtblauen Bart zur Seite stehen und die Rabenbotin Jezabel. Die Reise führt sie durch düster-groteske Gefilde, in denen verwunschene Wälder keinesfalls nur bezaubernd sind. Bald treffen sie jedoch auf einen alten Bekannten, den Jäger. Und der ist alles andere als ein simples Märchenklischee …
Bald schon merkt Frederick, dass er nicht jedem bedingungslos trauen kann, dass Freundschaft allein oftmals nicht ausreicht und man lange gehütete Geheimnisse nicht einfach ruhen lassen kann. Und dann fällt auch noch eine sorgfältig zur Schau gestellte Maske …

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Ich gebs ja zu, ich mag es, wenn Märchen neu aufgelegt und in ein neues Gewand gepackt werden. Und natürlich musste ich bei Ronas Version von Schneewitchen zugreifen (zumal ich ihren Schreibstil LIEBE!).

War ich doch von „Kalt geschminkt“ etwas verwirrt, so zog mich die Neuinterpretation von Schneewitchen absolut in den Bann. Ja, die Geschichte in den groben Zügen ist bekannt. Ja, Ronas Version sprintet nicht voran, sondern lässt es langsam angehen, aber der Wortschatz der Autorin und ihr verdammter Einfallsreichtum, haben es zu einem Riesenspaß gemacht, es zu lesen. Ich war von der ersten Seite an gefesselt und konnte es nicht weglegen. Allerdings hätte ich  mich gefreut, wenn die ausscheifenden Nebensächlichkeiten eher auf die Charakteristiken der Figuren verlagert worden wären. Die kamen in meinen Augen zu kurz und ich konnte mit den meisten nicht wirklich warm werden. Schade eigentlich. Hier wurde Potential verschenkt.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich aufgrund der Spannung darüber hinwegsehe 😉 zwar ist vieles langatmig und man hätte es sicher abkürzen können, die Handlung straffen und das Tempo vorantreiben können, aber dann wäre es wie jede andere Adaption geworden.

Dieses Buch hat mich von Rona Walter überzeugt und ich kann’s kaum erwarten, sie mal persönlich kennen zu lernen 😀 (ihre Unterschrift fehlt noch auf meiner Tasche!)

Nein, ernsthaft. Rona Walters Stil ist nichts für jedermann. Er ist anspruchsvoll und anders. Sehr anders. Leider bringt er Schwächen mit sich, aber man möge mir das Buch zeigen, das ohne ist.

Fazit:

Wenn man sich auf Walters Stil einlässt, wird man auf eine fantastische Reise mitgenommen.

Idee 5
Umsetzung 3
Stil 5
Gesamt 4

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