Nach der Buchmesse ist vor der Buchmesse oder so ähnlich

Die Buchmesse in Leipzig ist vorbei. Worte, die noch  nicht ganz bei mir angekommen sind und deren Sinn ich noch nicht ganz  begreifen möchte. Die Buchmesse – ja, ich ärger mich, dass ich letztes Jahr nicht dort war – war einfach wieder einmal DER HAMMER. Sorry, aber Cpt. Caps wollte auch mal ans Steuer.

Es war zugegeben eine kurzfristige Entscheidung, dieses Jahr hinzufahren, aber ich bereue sie keineswegs. Die Buchmesse in Leipzig ist DAS Paradies für jeden Leser, Autor, Schreiber, Geek. Kurz gesagt: ich liebe sie. (Sorry herzallerliebstes Auto, aber dagegen kommste nicht an.)

Wenn man mal von der etwas chaotischen Anreise absieht (hallooo, DB), war der erste Tag nicht schlecht. Ich habe mich dagegen entschieden, wie das letzte Mal einen Tag durchzuschlafen (war verlockend, so ist es nicht), sondern habe mich einmal durch die Lieferdienste der Umgebung bestellt (1. Tat in Leipzig: Lieferheld-App installieren, danach die DB-App). War okay, manches war … abenteuerlich interpretiert, aber man konnte es essen 😛IMG_20170325_195842_944

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So toll sahen meine Haare noch nie aus. Ehrlich.

Den Donnerstag hab ich dann echt sinnvoll genutzt – zudem  meine Haare wunderschön aussahen 😀 und ich somit bereit war, ggf. mit meiner Haartolle zu überzeugen, wenn Argumente und Redefluss nicht reichen . Ich bin Verlagen und Verlegern auf den Sack gegangen (höhö), habe Titelbilder und Bücher angeschmachtet und gefangirlt.

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So sieht das btw aus, wenn man ABSOLUT KEINE BÜCHER kaufen will.

Ich habe mich bei PAN panieren lassen (höhö) und die PAN-Lounge besucht und mich mit meinen Autorenkollegen über Gott und die Welt (in unsrem Fall viele Welten und Lektorate sowie Verlage und Autoren) unterhalten und meinen Koffeinpegel reguliert. (Niemals, NIEMALS löslichen Kaffee mitnehmen, wenn man vier Jahre lang frisch gemahlenen Bohnenkaffee genossen hat. Das ist einfach nur wid.er.lich.)

Am Abend wollte ich mich mit der einzigartigen, fantastischen Jana Oltersdorff (ernsthaft, Leute, wenn es jemand gibt, den ich ausnahmslos als seelenverwandt bezeichnen würde, dann diese hammerlustige und kluge und witzige Frau! Noch nie jemanden erlebt, der so gechillt auf der gleichen Wellenlänge geeumelt ist wie ich!) und den Qindie-Autoren treffen. Wollte. WOLLTE. Mein Navi war aber anderer Meinung. Ich bin noch nie so oft um ein und denselben Block gelaufen. War schon auf Du und Du mit dem Kerl, der von seiner Frau samt Hund auf die Straße verbannt wurde zum Rauchen. Als ich das Lokal endlich gefunden hatte, war der Abend einfach nur genial. Gut, ein wenig Work-Shaming gabs noch (ehrlich, Leipzig, habt ihr keine fähigen Kellner bei euch in der Stadt?!), es wurden Geschichten geplant, Ideen geplottet und ich hab mich bei Qindie beworben. Oder will das noch (Notiz an mich: Bewerbung abschicken).

Am nächsten Tag habe ich Jana dann gefangirlt. Abgesehen davon, dass mich der Nahverkehr absolut überfordert hat und ich ewig gebraucht habe und leider etwas viel von der LBM-Guerilla-Lesung verpasst habe, war der Morgen der perfekte Start. Ehrlich – wer kommt auf die Idee, dass eine S-Bahn was anderes ist als eine Straßenbahn?! Wofür steht dieses „S“? „Scheiß“-Bahn? „Schöne“ Bahn? „S’juckt mich  nich“-Bahn? „Sachsen“-Bahn? Ich hasse den Nahverkehr.

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„Kind, lohnt sich für dich die Buchmesse denn überhaupt? Hast du Fans? Will jemand überhaupt dein Buch lesen?“ Mama, der nächste Therapeut geht auf dich.

Auf der Messe haben Jana und ich uns gegenseitig gefangirlt – je nachdem an welchem Stand wir waren – oder haben die echt superschönen Cover des Drachenmondverlags angeschmachtet und uns auf der Leseinsel gechillt. Zusammen mit Juliane Schiesel und Katharina Groth haben wir dann DIE Idee für DIE Literaturnische schlechthin geplant (Zombie-Erotik mit Einhörnern, meine Lieben!), als die snafte Berieselung (wer hat denn da eig. gelesen?) der aktuellen Lesung von EPISCHER MUSIK IN TODESLAUTSTÄRKE unterbrochen wurde. Ich weiß bis heute nicht, um welches Buch es sich handelt, wer der Autor ist und was er vorgelesen hat. Ich weiß nur, dass er extra für seine Geschichte Musik hat komponieren lassen, die er mit aller Macht eingespielt hat. Hierzu sei gesagt: wer mit Musik anfängt, muss mit Musik aufhören! Sein Nachfolger hat allerdings auf Minimalismus gesetzt. Wenig laut, wenig verständlich, Ordner vorm Gesicht. Kann man machen, ist halt … uncool.

Aber was halt immer wieder, neben den Büchern, neben den Gesprächen, neben dem Verleger knuddeln (huhu, Jürgen!) immer wieder ein Highlight ist: die Cosplay-Vielfalt. Wenn ich nur ansatzweise so begabt wäre, würd ich’s ja auch versuchen – wobei … wenn ich da an die „schwarze Rose“ denke – das kann ich auch. Nur nicht mit dieser unfassbar männlichen Stimme. IMAG0366-579x1024IMAG0363-1024x579

Freitagabend hab ich dann stilvoll in der Soupbar Summarum ausklingen lassen, bei der „Mängelexemplar-Lesung“ des Amrûn Verlags. Der Helene Fischer des Horrors zu lauschen, mit dem einzigartigen Carlos Reissmann zu reden und dem eigenen Ruf mal wieder folge zu leisten – kann’s denn besser werden? Ja, kann es. Wenn nämlich Jana ausgehungert verspätet aufschlägt und Eintopf schnabulieren möchte, während Constantin Dupien von nicht ganz sehr Hunger fördernden Szenarien liest. Jemand hätte ihren Gesichtsausdruck festhalten müssen! Oder den von Jürgen Eglseer, als Juliane und ich ihm von unserer Zombie-Erotik-Idee erzählt haben. Geschenkt haben sich die beiden da nicht viel. IMG_20170324_230052_463IMG_20170325_112940_658

Ja, ja, ich weiß, ich bin ein wenig faul und das liest sich hier eher wie ein sehr konfuser Tagebucheintrag, aber hey, meine Zombies warten :p daher kurz zusammen gefasst: Den Samstag hab ich die Messe gemieden und mich in einem Café gechillt und geschrieben. Sonntags hat mir „Life“ noch mal eine mitgegeben – mein Koffergriff ist gebrochen, mein Anschlusszug war weg, das übliche halt -, dafür war das Frühstück super, wenn auch  mit leicht fragwürdigem Service, und mein Todesblick hat dafür gesorgt, dass ich einige Flyer verteilen konnte, ohne, dass mir die Leute widersprochen haben. Könnte ruhig öfters so laufen 😛

Abschließend zu sagen gibt’s halt nur eins: LBM18, isch kommä. Und ich verspreche, dieses Mal nicht zu lachen, wenn sich zwei Ostdeutsche im tiefsten Dialekt streiten.

LBM17 und „Das Mädchen mit der Tasche“

Wie schon angekündigt, habe ich mal wieder etwas geplant. Dieses Mal allerdings keine Unterschriftenaktion mit Buchsammlung, damit mein Postbote mich nicht noch mehr hasst, als er es eh schon tut 😀

Nein, dieses Mal bringe ich euch etwas mit, was ihr auf eine Reise schicken müsst, oder sollt. Drei Reisetagebücher, in der jeder ein Erlebnis reinschreiben soll, um es dann dem nächsten weiterzugeben – ich wollte das letztes Jahr schon machen, habe aber aus privaten Gründen die LBM gemieden. Und ich habe etwas bei mir, was für einen guten Zweck versteigert wird. Ein kleines Büchelein, in das jeder, der mir über den Weg läuft und meine Aufmerksamkeit auf sich zieht, hineinschreiben soll, was ihn antreibt, wenns mit Anlauf und Schwung mal so richtig scheiße läuft. Getreu dem Motto, wenn das Leben dir Zitronen gibt, frag nach Tequila.

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Auf dem Bild seht ihr das kleine Motivationsbuch (rotes Lederdingens), Walerie, Walter und Walthraud, die Resietagebücher – und die kleine Mischief 😛

Ich bin wirklich gespannt, wer alles mitmachen wird; wie weit die Reisetagebücher kommen und ob das kleine Motivationsbüchlein am Sonntag voll sein wird 😀

Vorbestellbar, Goodies – die große Frage nach dem Sinn und Zweck

So, lange nichts von mir gehört (höhö, 2016 all over again), und jetzt, passend zur LBM gibt es meinen Ausflug in das emotionale Genre (ja, mal was anderes als meine comfort zone SciFi und Fantasy) nun zum Vorbestellen. (hier drauf klickern und so)

Ob das was bringt, ob das was kann – wir werden sehen. Ich mein, ich hab extra einen Zeitpunkt gewählt, an dem auch das Lektorat durch sein müsste (ja, kann ja immer was dazwischen kommen. Weltuntergang oder so was). Ich bin mir nicht sicher, ob mir der Ausflug gelungen ist – meine eigene Mutter und der Kerl, der ab und an in meiner Wohnung rumpupst und rumspringt, meinen beide, dass das Ende ein Arschloch sei und ich fies (SCHBOILERALARM und so), aber ich finde es eigentlich gar nicht mal so schlecht. Kein klassischer Liebesroman – aber das hat ja auch keiner von mir erwartet, hoffe ich 😀

Aber weiter im Text. Zur LBM habe ich mal wieder Goodies dabei. Oder hoffe, welche dabei zu haben, je nachdem, wann sie geliefert werden (rechtzeitig, i guess). Ich werde sowieso mit einer neuen Aktion quer über die komplette Messe hüpfen (dazu später mehr, denn ich hab mal wieder was total Verrücktes geplant; keine Tasche und kein Bücherpaket, wenn ich das nochmal mach, prügelt mich mein Postbote, wenn ich ihn zwing, das abzuholen). Wer mich sieht, darf in meine Wundertüte greifen und sich was rausholen 😉 ich freu mich schon richtig drauf 😀 vor allem all die Leute wiederzusehen 🙂 das wird sowieso das Schönste

»Mhm, okay?«

Mein erster Volotag. Ich hab am Tag davor natürlich schon mal meine Tasche gepackt -Energy, Kekse, Schokolade, Block, Laptop, Stift, Pfefferminz… man kennt das ja. Meine wie ein Buch geformte Tasche, sperrig, groß, vielleicht nicht gerade die klügste Investition meines Lebens wartete am Morgen nur darauf, von mir ergriffen und mitgenommen zu werden.
Und ich war pünktlich. Himmel, trotz Stau und allem war ich pünktlich. Nur meine Chefin nicht 😀 ich saß also eine Stunde rum und wusste nichts, absolut nichts mit mir anzufangen. Unschönes Gefühl für einen Workaholic.
Und als sie dann schlussendlich da war… naja, da hab ich  meine Aufgaben bekommen und konnte wieder heim. Ich mein, wie geil ist das denn? Homeoffice!!!

Homeoffice ist btw ne ziemlich bescheidene Angelegenheit, wenn man sich so leicht ablenken lässt wie ich.

»Ah, Sie sind ja noch da«

Ich erwähnte schon mal, das sich recht aufgeregt bin, wenn es um Bewerbungsgespräche oder ähnliches geht? Hier auch. Ich bin also zum Reisebüro gefahren, ohne zu wissen, was mich groß erwartet. Vorher noch gegoogelt, was man alles mitnimmt, wie man sich präsentiert – das übliche halt.
Angekommen, keinen Parkplatz gefunden, keine Jacke dabei, Wind ruiniert die Frisur – geil. So muss das. Nicht.
Dann noch an der falschen Stelle geklingelt und richtig nett angeschissen worden – wer steht denn nicht auf den idealen ersten Eindruck?
Allerdings wurde das drinnen, im Gebäude selber, wieder wett gemacht. Holy fucking moly, ist das Gebäude genial! Am liebsten wäre ich dort eingezogen – was auch an den vielen Kaffeemaschinen lag 😀
Die Chefin war supernett, aber im Stress. Wie es mein Glück will, war genau an dem tag ein Tui-Streik. Und kein Mensch hatte Zeit für mich. Die beiden Vögel, die mich testen sollten, waren auch recht beschäftigt, also war das… well, nicht so erfolgreich. Zumal ich von InDesign so viel Ahnung hab wie meine Mutter von iOS. Also keine.
Nach meinem etwas missratenem Test saß ich geschlagene eineinhalb Stunden im Konferenzraum und habe gewartet, nur um dann einem Chef gegenüber zu sitzen, der meinen Namen zwar kannte, aber sich ansonsten nicht mit meinem genialen siebenseitigen Lebenslauf beschäftigt hat. Na, danke.
Das Gespräch war recht seltsam, so wirklich verstanden hab ich nicht, worauf es hinauslaufen hätte sollen, nur dass ich als Autor nicht geeignet bin, Texte zu schreiben. Das war der Moment, an dem ich ausgestiegen bin, kopfmäßig.

Muss ich extra erwähnen, dass das nichts geworden ist?

Es war einmal in Bulgarien

Mein erster Urlaub. Seit acht Jahren war ich nicht mehr weg. Leipziger Buchmesse mal ausgeschlossen, war ich echt schon lange nicht mehr von zuhause weg.
Und dann – spontane Sache. Gebucht, geplant, gehofft, gebangt, ein wenig auch drauf gewartet, dass irgendwas schief geht und der Urlaub nicht zustande kommt. Wäre in meinem Fall ja keine große Überraschung, wenn man bedenkt, wie mein bisheriges Leben immer so verlief.
Man muss dazu sagen, ich hab auch bisher immer alles dran gesetzt, damit was schief ging. Dieses Mal nicht. Ich hab eine meiner engsten Freundinn schon Wochen vorher gefragt, ob sie mich zum Flughafen fahren kann (Achtung, Spoiler), hab minutiös geplant, wann wo wie was mit Check in etc zu laufen hat. (Spoiler 2)
An sich alles super. Gepackt war schon am Abend davor, nach dem arbeiten sollte es losgehen. SOLLTE.

Ich habe mehrfach nachgefragt, ob sie mich fahren möchte. Und dann, verfluchte acht Stunden vorher, auf der Arbeit, sagt sie mir, sie geht lieber feiern.
Niemand hat mich jemals so wütend in dem Laden gesehen wie an diesem Abend. Ich kann ein ziemliches Arschloch sein (herzlichen Gruß an Herr P. an dieser Stelle, fick dich![sorry, musste mal gesagt sein]). Und ich war ein ziemliches Arschloch. Ich habe sie leiden lassen, während ich einen Ersatzfahrer gesucht habe. Jules‘ Schwester hat uns dann letzten Endes gefahren (Spoiler 3).

Man könnte sich jetzt denken, okay, das war die größte Schwierigkeit.
Am Arsch.
Am Flughafen angekommen sprang sowohl bei der Handgepäckkontrolle wie bei diesem Metalldetektor bei mir jeder Alarm an, der anspringen konnte. Ehrlich, ich hab sogar meine Piercings abgenommen!
Sogar die Bundespolizei kam um die Ecke, da es VERDACHT AUF SPRENGSTOFFAKTIVITÄT in meiner Tasche gab. Zur Info: meine Tasche enthielt eine dreckige Schürze, eine Geldtasche und meinen Kindle sowie ein leeres Parfumfläschen und Pfefferminz. Und etwas, was wohl mal vor sehr langer, unbestimmter Zeit Schokolade gewesen war. Gut, saß ich also auf einer Metallbank und hab zugesehen, wie zwei Polizisten und ein Spürhund um meine Tasche rumgeeiert sind. Kann man ja mal machen. Morgens um vier. Ohne Kaffee. Für mich, versteht sich.
Am Check in dann die nächste Katastrophe. Überschminkte Weiber, sehr unlustige ältere Herrschaften und ein Rumpelflugzeug, das ähnliche Töne von sich gegeben hat wie mein Opel, wenn er über 100km/h fährt. Sagen wirs so: ich habe mit aller Macht versucht, den inneren Psychopathen im Griff zu halten und mich auf was anderes konzentriert.

Bulgarien selbst war eine angenehme Überraschung. Die Fahrt zum Hotel lief ohne Probleme, der gesamte Urlaub war wirklich nett. Saisonende, etwas kalt, nur drei Sonnentage – aber Ruhe, mal schlafen ohne sich schlecht zu fühlen und einfach mal nichts tun. Vor allem das nichts tun war mal ne nette Abwechslung.
Aber es gab auch drei Abende, in denen die Entspannung mal der Anspannung wich. Wie schon erwähnt, hatte Jules‘ Schwester, nennen wir sie die kleine Fee, mein Auto. Meine kleine Rumpelkiste, bei der halt echt nicht viel kaputt gehen kann, außer das Panzertape fällt ab. Montagabend, Anruf. Sie ist abgeschleppt worden. Falschparken. Geht ja noch.
Mittwochabend, Email vom Reisebüro, bei dem ich mich beworben und vergeblich auf Antwort gewartet habe. Sie wollen einen Probearbeitstag, um zu sehen, ob ich zu ihnen passe – aufmerksame Leser wissen, ich habe einen Voloplatz. Zwickmühle ftw. Meine Volochefin war relativ gechillt und meinte, wenn ich es pack, kann ich beides machen. Glück? Ich? Alter!
Freitagabend. Anruf. Die kleine Fee ist wieder abgeschleppt worden. Die kleine Fee hat am Berg geparkt, Handbremse nicht richtig angezogen (die neu war, nur so am Rande, und findige Autofahrer wissen, neue Handbremsen sind Arschlöcher beim Anziehen), und den Gang rausgenommen. Folglich dachte sich mein Opelrost, er macht sich mal selbstständig. Ich muss ja zugeben, nach dem ersten Schock hab ich ne Stunde gelacht. Wirklich. Ich hab ja gesagt, ich bin ein Arschloch.
Aber ging ja noch mal alles gut. Nur die Fee’sche Mutter durfte sich von mir etwas anhören, als sie mir Vorwürfe machen wollte, dass ihre Tochter mein Auto hatte. Die kleine Fee ist 18, jeder von uns hat mal was Dummes getan, als der Führerschein frisch war. Vielleicht sind wir nicht zweimal abgeschleppt worden  innerhalb weniger Tage, aber wer frei von Dummheit ist, werfe den ersten Autoreifen – und die Fee’sche Mama ist da nicht dabei, das kann ich euch sagen.

In Bulgarien an sich waren wir groß einkaufen. Ich habe ein original Adldas-Essemble erstanden (hihi) und merke erst jetzt, wie falsch ich lag, was Jogginghosen anging. Superbequem, die Teile. Zum Joggen, versteht sich 😀

Der Rückflug und das Heimfahren waren relativ ereignislos, außer dass ich direkt nach dem Flughafen in Kinderkacke reingezogen wurde. Einige wissen vielleicht noch, dass ich nach wie vor WoW spiele und ich dort Gildenmeisterin bin. Was man da so alles erlebt… ich sags euch. Kindergartenleiter sind nicht zu beneiden.

Gnahahaha

Eineinhalb Jahre habe ich daran geschrieben, offiziell. Inoffiziell waren es vielleicht drei Monate. Immer wieder pausiert, immer wieder weg müssen, Arbeit, Zombies, Herzschmerz, Tod, Verzweiflung – kurzum, das Leben hat mich ziemlich hart behindert. Aber jetzt, jetzt is es fertig. Das gute Stück. Das beim Amrun Verlag erscheinen wird. Meine Dystopie. Europa als vereintes Reich. Die Großmacht mit den Guerillakriegen.
Und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen wies ankommt. Obs ankommt. Obs was taugt, obs kacke ist. Ob mich Leser mit ihren eigenen Verbalexkrementen bewerfen oder ob ich gefeiert werde. Ob es tot geschwiegen wird, ob ich eine Fortsetzung schreiben darf… so viele Fragen – und ich kann es kaum erwarten.

Von Dingen, die man tun möchte, und Dinge, die man machen will

Also, das Bewerbungsgespräch. Es steht aus, es ist da, es rückt näher – und ich weiß absolut nicht, wie man sich darauf vorbereitet. Mein letztes Bewerbungsgespräch liegt 10 Jahre zurück und scheiterte daran, dass der Job an den Sohn eines Großkunden gings.

Und dieses Mal geht es um ein Volo. Branchenfremd, leider. Aber man nimmt, was man kriegen kann 😛

Das ist ja an sich alles kein Problem, was ein Problem ist, ist die Zeit, das Schicksal, der Zufall. Ich habe mich den Tag vorher alles genau zurecht gelegt. Wann ich losfahre, wie ich losfahre, welche Strecke, was ich anziehe, was ich sage, wie ich mich benehme (in meinem Fall meine unendlich große, dumme Klappe zu halten) und dann … dann lässt mich das männliche Wesen in meiner Wohnung nicht schlafen. Schnarcht, als würde es um sein Leben gehen.

In dieser Nacht dachte ich aktiv über Mord nach. Ehrlich.

Und dann … dann steh ich auf, eine Fliege begeht in meinem Kaffee Selbstmord, ich bin super in der Zeit (mehr oder weniger) und – STEH IM STAU.

Schon mal versucht, hypernervös jemanden anzurufen und ihm zu sagen, dass man nicht zum Bewerbungsgespräch kommt, weil die Leute zu dumm fürs Reißverschlussverfahren sind? Macht riesig Spaß. Nicht. Und das hat mir nicht geholfen, also so gar nicht. Wundert mich immer noch, dass ich keinen Unfall gebaut habe, vor lauter Angst, alles versaut zu haben.

Das Gespräch an sich war ein Spaziergang, was vermutlich an der Chefin der Redaktion lag, die völlig gechillt und entspannt auf mich gewartet hat (in Flip Flops und absolutem Chilleroutfit!). Wenn jedes Bewerbungsgespräch doch nur so einfach wäre!

Aber die eigentliche Schwierigkeit war dann doch wieder mal woanders. Ich habe zum ersten Mal seit acht Jahren einen Urlaub geplant, gebucht, ihr wisst schon. Und genau in die Zeit würde mein Einarbeiten fallen. Das Schicksal ist ein mieses Arschloch.

Allerdings muss man sagen, dass ich hier echt Glück hatte. Wir haben einen Termin gefunden, haben das alles irgendwie hinbekommen und ich bin mal echt gespannt, wie das Einarbeiten abläuft – ich bin noch nie in einer Redaktion eingearbeitet worden (gut, ich habe auch noch nie in einer Redaktion mehr gemacht als Bilder und Kolumnen geschrieben). Aber dieses Hochgefühl, mal was easypeasy erreicht zu haben – so müssen sich Glückskinder fühlen 😀 Ich glaube, ich war schon lange nicht mehr so entspannt und glücklich – trotz Stau, Autopanne und einer Hitze in einem Auto ohne Klimaanlage, die mich fast geschmort hätte.

Sie sagen ja. Sie sagen nein. Sie sagen ja. Sie sagen nein…

Es ist wie damals, als man dieses arme Gänseblümchen zerpflückt hat. Dieses hoffnungsvolle Warten, die Aufregung, das Herzklopfen – und die bittere Enttäuschung am Ende. 

Man hat sich also aufgerafft, Bewerbungen geschrieben, sie abgeschickt. Jetzt heisst es warten. Warten ist ja so die Pest des 21. Jahrhunderts. Wir sind es gewohnt, dass alles schnell, sofort und nahezu instant funktioniert. 

Bei Bewerbungen wäre das manchmal echt schön. Ich habe eine Woche auf die Antwort eines Volos gewartet und zwei wochen auf die Antwort eines Reisebüros. Der Rest hat sich nicht dazu bequemt, mir auch nur eine Eingangsbestätigung zu schicken! Nicht Mal eine 08/15-Standardantwort oder einen ASCII- Mittelfinger. 

Naja, und dann… Wisst ihr was nach den Interessenbekundigungen kommt? 

Das Bewerbungsgespräch. Bei meiner Telefonphobie bin ich ja echt froh, dass das alles schön persönlich abläuft. Zumindest beim Volo war das der Fall. Das Reisebüro hat mir erst Mal eine Hausaufgabe gestellt. 

Ich mein, Okay, ist ja nicht so, dass ich schon zig Probetexte schreiben musste!!! Über Themen, die halt… So spannend sind wie die Größenwahnfantasie des Thekenkönigs. 

Aber was macht man nicht alles, um einen Job zu bekommen? Richtig. Recht wenig :p   

Warten auf Antwort – Geduld ist eine Tugend, aber nicht eine der meinen

Okay, ich habe sie abgeschickt. Elf Bewerbungen und bei drei wäre ich echt traurig, wenn’s nicht klappen würde.

Jetzt heißt es warten – und es gibt nichts Schlimmeres; abgesehen von einem 2000 Wort-Text über Juwelierseide. Ich hasse es, zu warten. Egal, in welcher Situation. Meistens bekommt man nicht einmal eine Absage und checkt Tag ein, Tag aus die Emails und hofft auf Antwort, die nicht kommt. Daher muss Ablenkung her. Reden wir über Meilensteine.

Meine Meilensteine, die ich noch erreichen will, sind recht überschaubar. Und keiner hat mit der großen Liebe, Heirat oder anderem Käse zu tun. Aktuell sieht es so aus:

  • nach acht Jahren mal wieder Urlaub machen
  • mein aktuelles Buch fertig schreiben und die bisher dreimal verschobene Deadline einhalten
  • meine verkackte Bachelorarbeit schreiben
  • endlich eine größere Wohnung finden oder meiner Nachbarin Trompete spielen beibringen
  • einen Erwachsenenjob bekommen und ein festes Mitglied der Erwachsenenwelt werden
  • mit einem Psychologen über die vielen Ehen meiner Eltern sprechen  und analysieren, wie sehr mich das beeinträchtigt
  • russisch lernen, damit mir das keiner mehr bei einer Bewerbung vorwerfen kann

 

Wie sieht’s denn bei euch aus?