Ein Kleid aus Seide und Sternen – Elizabeth Lim

Maia Tamarin träumt davon, die beste Schneiderin des Reiches zu werden. Sie lernt diese Kunst von ihrem Vater und ist sehr begabt, aber als Mädchen ist ihr die Ausübung dieses Berufes untersagt. Als der Kaiser einen Wettbewerb um den Posten des Hofschneiders ausruft, fasst sie einen gewagten Plan: Verkleidet als Junge reist sie unter dem Namen ihres Bruders an den Hof, um für ihren Traum zu kämpfen. Unter den zwölf Schneidern, die sich bewerben, herrscht hohe Konkurrenz, das Leben am Hof ist von Intrigen bestimmt – und keiner darf Maias Geheimnis erfahren, denn dann erwartet sie der Tod. Doch schon bald zieht sie die Aufmerksamkeit des geheimnisvollen Magiers Edan auf sich: Er scheint ihre Verkleidung zu durchschauen. Und Maia braucht seine Hilfe, um die schier unmögliche letzte Aufgabe des Wettbewerbs zu erfüllen: Sie muss drei magische Kleider für die kaiserliche Prinzessin nähen, die aus Elementen der Sonne, der Sterne und des Mondes gewirkt sind. Zusammen mit Edan begibt sich Maia auf eine gefährliche Reise, die sie fast alles kostet, was ihr lieb und teuer ist …

Hach, kennt ihr das? Bücher, die man in einer Nacht lesen MUSS? Und es mehr als gern in Kauf nimmt, morgens völlig übermüdet zur Arbeit zu erscheinen?
“Ein Kleid aus Seide und Sternen” ist so ein Buch. Es ist voller Magie, voller Emotionen, man spürt richtig, wie Maia sich quält und anstrengt, um sich zu behaupten und ihren Platz nicht nur zu finden, sondern zu erhalten.
Gut, die Liebesgeschichte hab ich mir anders vorgestellt, da hat mich die Autorin wirklich überrascht und die Magie ist auch neu (nur das Versteckspiel ist halt bisserl arg Mulan 😉 ) … das Buch hat mich so gepackt, ich musste Teil 2 direkt in der nächsten Nacht lesen (meine Kollegen waren not amused). Die Figuren sind facettenreich, wenn auch die Männer mit weniger Tiefe aufwarten als die Damen der Geschichte. Die Sprache ist sehr poetisch, aber auch direkt und ich mag den kämpferischen, starken Zug, den Maia hat. Man wird in die Geschichte gezogen, sieht die Welt vor sich und – das fand ich sehr amüsant – auch die Herren Schneider. Das ist mir schon lange nicht mehr so passiert, dass ich so in eine Welt gezogen wurde.



Ich liebe sie. Ich liebe diesen Zweiteiler. Auch auf Englisch, wobei mir da das Cover nicht so gut gefällt (Hut ab, Alex!).
Von mir gibts glatte 5/5 Sterne für beide Teile.

Sisters of the Stars – Marah Woolf

Vor vier Jahren wurde Vianne von einer Sylphe gebissen. Im folgenden Dämonenfieber verlor sie all ihre Hexenkräfte. Um zu überleben, musste sie ihre Heimat und ihre große Liebe Ezra Tocqueville verlassen. Nun kehrt sie geheilt nach Frankreich zurück, das mittlerweile hinter einer riesigen Mauer liegt, die die Welt vor den Dämonen schützt. Vianne ist fest entschlossen, sich ihre Magie und Ezra zurückzuholen.
Vorher muss sie jedoch den jetzigen Großmeister der Magier überzeugen, einen Pakt mit den Dämonen zu schließen. Aber Ezra hat seine eigenen Pläne und in diesen kommt Vianne nicht mehr vor
Ein magisches Abenteuer voller Gefahren und Romantik in einer Welt, in der Legenden Wirklichkeit geworden sind.

Ich hab mir SO VIEL von dieser Geschichte erhofft. So richtig viel. Ich mein, es geht um Hexen! Und Dämonen!
Auch wenn mir klar war, dass es wieder irgendeine Liebesgeschichte geben wird.

Leider… leider war es wohl mitunter das zähste, langweiligste, was ich jemals von Marah gelesen hab. Nicht nur, dass Vianne eine unfassbar unglaubwürdige Figur ist, SIE IST EINFACH SO FLACH. Ich bin stärkere und besser gezeichnete Figuren von Marah gewohnt. Es zieht sich, es wiederholt sich, es ist leider auch sehr vorhersehbar. Es hat keinen Spaß gemacht, es zu lesen, leider. Gegen Ende wurde es dann verhältnismäßig gut, so dass ich gern wissen würd, wie’s weitergeht (auch weil ich Reihen gerne zu Ende lese), allerdings hab ich auch ein wenig Angst, dass es mich wieder so enttäuscht.

Leider auch hier nur 2/5 Sternen.

Der Fluch der Aphrodite

Vor über dreitausend Jahren kämpfte Apoll an der Seite der Trojaner, um die Stadt vor den Griechen zu schützen. Doch seine Schwäche für das weibliche Geschlecht ließ ihn diese Aufgabe viel zu oft vergessen. Als Troja unterging, gab Aphrodite ihm die Schuld daran und verfluchte ihn. Nie wieder sollte eine Frau sich in den Gott des Lichtes verlieben.
Nun hat Zeus Apoll aus Mytikas, der Heimat der Götter, zu den Menschen verbannt und ausgerechnet Aphrodite soll ihn unterstützen, den Fluch zu brechen. Mit Hilfe eines Tinder-Accounts, zweifelhaften Liebesromanen und den gut gemeinten Ratschlägen seiner Freunde versucht er ein Mädchen zu finden, das sich trotz des Fluchs in ihn verliebt. Ein fast aussichtsloses Unterfangen.
Und dann tauchen auch noch uralte Feinde auf, die nicht zulassen wollen, dass er sein Glück findet und in den Olymp zurückkehrt. Er muss sich Gegnern stellen, die jahrhundertelangen Hass in sich tragen.

Mhm, wo fang ich an?

Ich hab die Angelussaga von Marah Woolf wirklich geliebt, gut, abgesehen vom Abschlussband. Ich hab ihre Götter-Trilogie abgebrochen, die hat mich einfach nicht abgeholt. Aber ich hab so viel Gutes über diesen Einzelband gehört, dass ich es gewagt hab. Ich hab ihn mir geholt und …

… was soll ich sagen? Wenn man Stereotypen in ein Buch klebt, wie Sticker, dann ein wenig Mythologie dazu mischt und das wirklich lang zieht, dann hat man diese Geschichte hier.
Man hätte sehr viel mehr draus machen können, den Figuren auch Tefgang bescheren und dann vielleicht auch mal von den Klischees weggehen.
Versteht mich nicht falsch, nicht alles an der Geschichte ist schlecht – den Götterteil in der Antike mochte ich wirklich sehr gern und davon hätte ich auch gerne mehr gelesen, allerdings war mir die Darstellung der Neuzeit zu … american teenage like.
Flach, vorhersehbar, nervig.

Gut gemeinte 2/5 Sternen.

Seletion – Sequal

Die Liebesgeschichte um America, Maxon und Aspen hat ihr Ende gefunden – aber die Geschichte der ›Selection‹ ist noch lange nicht vorbei!

Nun ist es an Maxons Tochter Eadlyn, der Kronprinzessin, sich ihren Prinzen aus 35 jungen Männern zu erwählen. Alles könnte perfekt sein, wäre da nicht ein Problem: Eadlyn hat dem Casting nur zugestimmt, um das aufgebrachte Volk mit einer glamourösen Show zu besänftigen. Und an die große Liebe glaubt sie sowieso nicht. Aber vielleicht glaubt die Liebe ja an Eadlyn!

Die große Liebe, das große Finale – darauf haben alle ›Selection‹-Fans gewartet!
Als das Casting begann, war Eadlyn wild entschlossen, sich nicht zu verlieben und keinen der Bewerber an sich heranzulassen. Doch nun muss sie sich eingestehen, dass einige von ihnen doch Eindruck bei ihr hinterlassen haben: Henri, der charmante Lockenkopf, und sein bester Freund Erik. Der aufmerksame und rücksichtsvolle Hale. Der selbstsichere und attraktive Ean. Und natürlich Kile, Eadlyns Lieblingsfeind aus Sandkastenzeiten, der sie zu ihrem Ärger immer wieder aus der Reserve lockt.
Sie alle haben es geschafft, einen Platz in Eadlyns Welt zu erobern. Aber wird es auch jemand in das Herz der Prinzessin schaffen?

Uff. Ich hab mich riesig gefreut, als eine Fortsetzung zur Selection-Reihe rauskam und es um die Tochter von Amercia und Maxon geht.

Aber HOLLA DIE WALDFEE, deren Tochter ist mir so unfassbar unsympathisch, dass ich mich nur schwer durchringen konnte, die beiden Bücher zu beenden. Ja, okay, sie ist Prinzessin und Thronerbin, aber um Himmels willen, nicht einen Funken Bescheidenheit im Leib? Bei den Eltern?
Es fällt mir schwer zu glauben, dass America und Maxon ihre Tochter so erziehen würden. Bis zum Schluss mochte ich die Hauptfigur nicht. Ich hab keine Sekunde mit ihr gelitten, gelacht, geweint, gehofft. Nicht eine Sekunde. Ich hab sogar gehofft, dass ihr der ganze Shit um die Ohren fliegt. Einfach damit sie lernt, demütig zu sein.
Kein Vergleich zur Hauptreihe und leider nicht ansatzweise so gut. (Dennoch 3 Sterne, die Nebenhandlungen waren es wert)

Die Chance deines Lebens?

35 perfekte Mädchen – und eine von ihnen wird erwählt. Sie wird Prinz Maxon, den Thronfolger des Staates Illeá, heiraten. Für die hübsche America Singer ist das die Chance, aus einer niedrigen Kaste in die oberste Schicht der Gesellschaft aufzusteigen und damit ihre Familie aus der Armut zu befreien. Doch zu welchem Preis? Will sie vor den Augen des ganzen Landes mit den anderen Mädchen um die Gunst eines Prinzen konkurrieren, den sie gar nicht begehrt? Und will sie auf Aspen verzichten, ihre heimliche große Liebe?

Das ganz große Glück?

Von den 35 Mädchen, die um die Gunst von Prinz Maxon und die Krone von Illeá kämpfen, sind mittlerweile nur noch 6 übrig. America ist eine von ihnen, und sie ist hin- und hergerissen: Gehört ihr Herz nicht immer noch ihrer großen Liebe Aspen? Aber warum hat sich dann der charmante, gefühlvolle Prinz hineingeschlichen? America muss die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen. Doch dann kommt es zu einem schrecklichen Vorfall, der alles ändert.
Auch im zweiten Band der ›Selection‹-Trilogie geht es um die ganz großen Gefühle! Kiera Cass versteht es meisterhaft, das im ersten Band vorgestellte Liebesdreieck noch ein bisschen verzwickter zu machen und die Leserinnen gemeinsam mit America hin- und her schwanken zu lassen: Maxon oder Aspen? Aspen oder Maxon?

35 perfekte Mädchen waren angetreten. Nun geht das Casting in die letzte Runde: Vier Mädchen träumen von der Krone Illeás und einer Märchenhochzeit. America ist noch immer die Favoritin des Prinzen, doch auch ihre Jugendliebe Aspen umwirbt sie heftig. Sie zögert, denn sie liebt beide. Doch jetzt ist der Moment der Entscheidung gekommen: America hat ihr Herz vergeben, mit allen Konsequenzen. Komme, was wolle …

Ich liebe diese Reihe – da kommt das kleine Mädchen in mir durch. Es ist eine wunderschöne Prinzessinnengeschichte, wobei die Prinzessin keine sein will und das Aschenputtel-Thema ist immer wieder ein Klassiker, den man aufgreifen kann.
Und Kiera Cass macht das auf richtig tolle Weise (jaha, da kommt meine romantische Ader durch). America ist eine tolle Protagonistin und sie war zu jedem Zeitpunkt glaubwürdig – das ist etwas, was mir oft fehlt (und mir selbst nicht immer gelingt). Gut, das Love Triangle hätte jetzt nicht sein müssen, aber ich glaub, das gehört dazu 😉
Die Umstände, in der America aufwächst, das Kastensystem, was aus Amerika geworden ist und wie die Welt dort aufgebaut ist und nach welchen Regeln sie spielt – ich liebe es. Es ist alles ineinander schlüssig, es ist stimmig, glaubhaft. Okay, vielleicht nicht ganz, wenn man die kurze Zeitspanne bedenkt, in der das alles passiert sein soll – dennoch Hut ab, ich war wirklich beeindruckt (und hab die Buchreihe schon als Weihnachtsgeschenk vorgemerkt).

Long Story short: wenn ich jemals ein Literaturbesprechungsvideo mach, ist diese Buchreihe definitiv meine erste Wahl 😀

Coco Lavie – Spiegelbut/Nachtschattenherz

Ein Mädchen in der Welt der Vampire, zwei Brüder, die sich lieben und hassen! Der eine will sie schützen, der andere töten …
*Mystisch, düster, poetisch*

Nichts in Cocos Leben verläuft normal. Sie kauft ihre Klamotten nur online und kann sich nicht schminken – denn Coco fürchtet sich vor Spiegeln. An ihrem 18. Geburtstag will sie sich jedoch ein für alle Mal ihrer Phobie stellen – doch es kommt anders.

Sie wird entführt und landet in dem Castle von Damontez, dem Anführer eines mächtigen Vampirclans. Er sagt, ihr Blut sei eine magische Waffe in einem uralten Krieg und ihre Gefangenschaft bei ihm ein Schutz. Doch die Regeln dieser fremden Welt sind eisern und Damontez behandelt sie mit unnötiger Härte. Coco hasst ihn mit jedem Tag mehr, bis genau das eintrifft, was er ihr prophezeit hat.

Andere Vampire werden auf sie aufmerksam, jeder will sie für sich, allen voran Damontez’ Seelenbruder Remo. Mehr als einmal muss Damontez Leben und Seele riskieren, um Coco zu schützen. Schon bald fragt sie sich, was der wahre Grund seiner eisernen Fassade ist …

»Kennst du den Gesang von Farben? Den Geschmack von Zorn und Kummer? Weißt du, wie der Himmel schmeckt?« Damontez und Coco, der Vampir und das Mädchen, die Geschichte einer gefährlichen Liebe in einer magischen Welt …

CN: in diesem Buch geht es um sexualisierte Gewalt, Demütigung, Erniedrigung

Ich kannte das Buch bzw. die beiden Bücher (es sind zwei, ich spar mir aber ausnahmsweis das zweite, ich bin einfach nur angefressen) noch unter anderen Covern (es gab hier eine regelrechte Coverevolution!). Was die Sache nicht schlechter oder besser macht, aber das nur als Randbemerkung.
Ich hab das Buch 2016 gelesen und jetzt erst vor kurzem wieder und der Re-Read hat der Geschichte nicht geholfen.
Im Gegenteil.
Ich bin tatsächlich erschrocken, wie leichtfertig manche Autor*innen über sexualisierte Gewalt schreiben, ohne sich bewusst zu sein, was sie da für ein Bild vermitteln! (Das geht mir übrigens als Lektorin schon auf den Zeiger!)
Hier haben wir eindimensionale Figuren, deren Charakterentwicklung nichts aussagt. Die quasi nicht existent ist bzw. der Bad Boy aller Bad Boys bekommt eine “romantische Anwandlung”, in der er Coco mit aller Macht beschützen will (es grenzt an Obsession und hat nichts mit dem zu tun, was eine gesunde Beziehung ausmacht oder echte Liebe), Coco wird von dem weinerlichen, rebellischen Mädchen zu einer echten Trantüte, die zu allem ja und Amen sagt, sich nicht wehrt, sich ergibt und am Ende in den HuSo verliebt, der sie wie Dreck behandelt.
Wir kämpfen in diesem Werk mit Figuren, die in ihren Schablonen bleiben MÜSSEN. Mit. Aller. Macht.
Wäre die anfangs vorgestellte Coco irgendwann Mittelfinger zeigend davon gegangen, ist sie am Ende ein zartes Blümchen, das vor ihrem eigenen Furz erschreckt, denn den hat sie ja ohne Erlaubnis getätigt und das könnte ja zu neuer Bestrafung führen.
Es ist einfach widerlich, wie das Frauenbild in diesen beiden Büchern dargestellt wird – schön und gut, dass die Vampirgesellschaft dämonisch und böse und erschreckend dargestellt werden soll (!), aber das muss doch echt anders gehen! Das kann man doch differenzieren und muss darauf KEINE LIEBE ENTSTEHEN LASSEN WTF!
Wenn man mal von den toxischen Bildern absieht und der unfassbar schlechten Charakterzeichnung, ist die Idee wirklich gut. Ich mag auch den Schreibstil, der sehr angenehm zu lesen ist, leider hier total verschwendet. Ein kritischer Lektor hätte hier schon lang die Notbremse gezogen und gesagt:
“Mädel, das richtet sich an Jugendliche und das Bild, das du vermittelst, ist so toxisch und scheiße, das müssen wir ändern.” (vielleicht diplomatischer als ich’s getan hab.)
Natürlich hab ich auch den zweiten Teil gelesen – ich beende Reihen gern. Und ich muss leider sagen, dass es nicht besser wurde. Mir tut die Idee sehr leid, die hier einfach einmal durch den 08/15-Klischeefleischwolf gedreht wurde, ohne Rücksicht, ohne Feingefühl. Man hätte so viel mehr draus machen können!
Ich hätte dazu echt gern ein Video gemacht, das Werk auseinander genommen und mich ausgelassen, ich mag nur keine Videos und war zu faul – doch der Re-Read hat mich echt angepisst. Wie kann man als Frau so abwertend über andere Frauen schreiben?! Was stimmt denn hier nicht?! Und das dann an Jugendliche richten?!

Fazit:
Es gibt eine Menge Bullshit unter den Vampirromanen – “Blutmond” ist das wohl abartigste Beispiel für “ja, nein, geh weg”. Spiegelblut und Nachtschattenherz haben eine grandiose Idee (5 Sterne) und eine richtig beschissene Umsetzung in Sachen Charakterzeichnung (0 Sterne), Beziehungen (0 Sterne), Charakterentwicklung (0 Sterne). Der Schreibstil ist toll (4 Sterne), die Sprünge sind eher so meh (3 Sterne) und die Coverevolution lustig (Bonusstern!). Alles in allem kann und will ich nicht mehr als 3 Sterne geben, einfach weil es so viel gibt, was mich anwidert – auch wenn man das eigentlich nicht über das Werk eines anderen Autors sagen sollte.

Night of Crowns, Band 1: Spiel um dein Schicksal


Schwarz oder weiß?
Welche Seite wählst du in diesem Spiel um Liebe und Tod?

Seit Jahrhunderten liegt über den Adelshäusern Chesterfield und St. Burrington ein unbezwingbarer Fluch – und das bis heute, obwohl aus den Anwesen längst Internate geworden sind. Von alledem ahnt Alice nichts, als sie für eine Summer-School nach Chesterfield kommt. Die Zeichen auf den Handgelenken ihrer Mitschüler fallen ihr nicht auf, dafür fesselt der charmante, wenn auch undurchschaubare Vincent umso mehr ihre Aufmerksamkeit. Sein Lächeln lässt sie alles um sich herum vergessen – bis Alice eines Morgens eine ihrer Mitschülerinnen versteinert im Wald entdeckt und auch auf ihrem eigenen Handgelenk das Symbol einer Schachfigur auftaucht …

Seit “Warrior&Peace” bin ich ein Fan von Stella Tack (nicht von ihrer Kiss-Reihe, so weit geh ich dann nicht. Liebesromane sind immer noch nicht mein Ding, so echt nicht) und hab mich beim Klappentext sofort auf die Geschichte gefreut (ja, okay, ich hab gehofft, es wird wieder was Geiles wie “Warrior&Peace” erwartet.

ABER das kannste halt nicht bei nem Verlag wie Ravensburger bringen, sondern in Indie-Verlagen wie Drachenmond.

Ich muss zugeben, stellenweise war ich vom Lektor enttäuscht, der den Roman behandelt hat (so viele sprachliche Schnitzer dürften eigentlich bei nem renomierten Verlag nicht passieren), stellenweise war ich von der eindimensionalen Charakterzeichnung enttäuscht (man wusste halt zu schnell, wo’s hingeht und leider war vieles auch mehr ein “ich brauch das jetzt für die Story, also ist das jetzt so”). Ein wenig mehr Reifezeit und facettenreicheres Charakterzeichnen wäre super gewesen, um das Buch zu einem Highlight zu machen.

Nichtsdestotrotz hat mich die Geschichte unterhalten – nicht begeistert oder mitleiden lassen wie “Warrior&Peace 1” (den zweiten fand ich auch nicht mehr sooo toll), aber es hat gereicht, damit ich mir auch das Hörbuch hole und es beim Arbeiten höre 😉 und das Buch mehrfach lese 😀

Für die Idee gibts 5 Sterne. Für die Umsetzung 3.

Fazit: macht solide 4 Sterne und eine Empfehlung. Ich steh ja voll auf Curse und bin wirklich, wirklich gespannt, was da in Teil 2 noch kommt 😀

The Scars Chronicles: Dorn der Finsternis

»Und wenn es eine Sache gibt, die stärker als Liebe ist, dann ist es die Furcht«
Irland, 1921: Olivya Whitethrone muss ihr Erbe als Geisterkriegerin an der Pirestale Akademie antreten. Gemeinsam mit ihrem Team kämpft sie gegen die Gefahren der Geisterwelt. Doch tief in der Finsternis lauert das Böse und wartet nur auf sie …

Ich bin per Zufall über dieses Buch gestolpert und hab mich sofort in das sehr schlichte Cover verliebt (ich mein, habt ihr gesehen, was aktuell mal weider den Fantasybereich dominiert? Da ist das echt mal eine Wohltat).

Ich hab noch nie was von der Autorin gehört oder gelesen – weshalb ich völlig blank an dieses Buch bin und wirklich begeistert war.

Jaha, auch hier ist wie so oft die Charakterzeichnung sehr eindimensional – stört mich ein wenig, mittlerweile sollte man das blizzard’sche morally grey nutzen – und mich hat tatsächlich die fehlende Charakterentwicklung gestört (es gibt einfach kein “Level up”), doch die Idee (die nicht neu ist) ist wirklich gut umgesetzt worden, weshalb ich mich sehr auf den zweiten Band freue (und hier mal Werbung für Ebru Adin machen muss, die nicht nur wahnsinnig hübsch und nett ist, sondern auch ne ziemliche coole Geschäftsidee hat).

Fazit:

Gute Unterhaltung mit den üblichen Schwächen bei Großverlagen, was ich aber nicht anders erwarte. Echte, mutige Texte gibt’s halt wirklich nur bei Indie-Verlagen (liebe Lektoren bei Großverlagen: traut euch mal was und hört auf, die x-te Version der gleichen Charaktere auf den Markt zu werfen).

3,5 Sterne, und eine Empfehlung. Die Autorin schreibt wirklich toll (und man kann ja auch über die branchentypischen Schwächen hinwegsehen ;))

Everless von Sara Holland

Everless. Zeit der Liebe

Stell dir vor, du lebst in einer Welt, in der Zeit das kostbarste Gut ist. In der die Reichen von der Zeit der Armen leben und dein eigener Vater seine Lebenszeit opfert, um dich zu retten.
Stell dir vor, du musst der Familie dienen, die dein Leben zerstört hat.
Stell dir vor, dass dein eigenes Herz dich belügt – und im Geheimen den Mann liebt, den du am allermeisten fürchtest.
Stell dir vor, du bist der Schlüssel, denn die Zeit gehorcht dir.
Und dein Schicksal entscheidet sich genau jetzt!
Eine fesselnde und einzigartige Geschichte über Liebe, Verrat und die Macht der Zeit.

Well – ich bin begeistert. Wirklich. (Nicht vom Buchpreis)
Die Idee ist wirklich, wirklich eine andere – ich steh drauf. Ehrlich.

Was das Setting angeht – ich war ein wenig, mhm, ja, das hätte besser sein können. Auf den ersten Blick hat’s halt wie das 08/15-Middleage-Setting gewirkt UND NATÜRLICH mit zwei adligen Boys.

Aber man muss sagen, der erste Eindruck täuscht. Der zweite auch. Das erwartete Liebesdreieick – ist anders, als gedacht. Und das wichtigste: die Lovestory steht verdammt noch mal nicht im Vordergrund. I like.

Die Figuren sind facettenreich, glaubhaft, manchmal schimmert ein wenig Klischee durch: allem in allem richtig gut. Sprachlich war es ein Genuss (mal zur Abwechslung, aktuell gibt’s vieles, bei dem man sich denkt, der Lektor hat gesoffen wie ein Loch) – und der Spannungsbogen wurde durchweg gehalten.

Fazit:
Everless 1 ist ein Buch, das überrascht und bei dem man nicht weiß, wo es einen hinführt. Anfangs glaubt man tatsächlich, man hat die klassische Romantasy vor sich, die auf ein Liebesdreieck rausläuft und einen irgendwann langweilt.
Everless hat mich nicht eine Sekunde gelangweilt (und ich hab sogar in den Pausen im Büro gelesen). Ich kann die Duologie nur empfehlen – allein Band 1 ist schon ein Highlight.

Everless: Zeit der Wahrheit

Everless: Wenn die Zeit zur Waffe wird.
Jules Ember hat die Königin getötet. Davon hat Caro alle in Sempera überzeugt. Sie ist fest entschlossen, Jules dafür bezahlen zu lassen und sie auszuschalten. Doch Jules wehrt sich mit allem, was sie hat, und versucht Caros Pläne zu vereiteln. Leider vergebens. Ihr wird klar, dass Caro von Magie geschützt wird, die sie nicht brechen kann. Sie flieht und beginnt das Rätsel um das Mysterium der Zeit Stück für Stück zu lösen, denn sie muss Caro für alle Zeiten besiegen, koste es, was es wolle.
Das fesselnde Finale um Liebe, Verrat und die Macht der Zeit.

ALTER FALTER.
Ich hab ja echt gedacht, es wird doch noch ne Romantasy. Ich mein, Teil 1 heißt “Zeit der Liebe”.
Aber Sara Holland hat mich nicht enttäuscht. Teil 2 ist sogar noch sehr, sehr, sehr viel besser als Teil 1.

Ich liebe es. Ich liebe es wirklich! Alles ist magisch! Die Idee, die Figuren, DAS ENDE. Mein Gott!! Damit hab ich nicht gerechnet. Ich habe ein wenig geweint, ein wenig gehofft und am Ende … hatte ich das Gefühl, ebenfalls eine Freundin verloren zu haben.

Leute, ehrlich, lest die beiden Bücher! Lest sie!!

Skoutz- Thrillertage / Tag 2

Die Tränenburg – hier landen die ungewollten Söhne des Goldenen Reiches. Denn wo Hexen regieren und das magielose männliche Geschlecht nicht viel zählt, werden viele Jungen von ihren Müttern verstoßen.
Als ausgerechnet in dem Jungenheim mit dem makabren Beinamen eine Hexe ermordet wird, stößt Spezialgardistin Magret Beatesdother auf dunkle Geheimnisse, menschliche Abgründe und einen unfassbaren Verrat.

Tag 1 der Thrillertage findet ihr übrigens hier und Tag 3 dann hier =)

Als Verlegerin hab ich es nicht rezensiert, dennoch hat mich dieser Krimi von Anfang an begeistert.
Warum?
Weil er ein Fantasy-Krimi ist. Und weil er in einer starken, weiblichen Welt spielt! (Es lebe das generische Femininum!)
Seine Besonderheit – eben starke, feminine Welt – hat mich sehr begeistert und nicht nur mich 😉 es wird definitiv Fortsetzungen geben 😀
Die Tränenburg, die titelgebend ist, ist ein real exisiterender Ort, daher war die Frage, ob man das Setting austauschen kann, spannend.

Wo spielt die Geschichte? Würden sie auch funktionieren, wenn man den Ort mit einem Ort der anderen Bücher durchmischt?

Skoutz Thrillertage

In vielen Geschichten kann man Stadt/Dorf/Schule/Uni austauschen – ich kenne das ja selbst (in einem meiner Kurzromane kann man die Geschichte von Stadt zu Stadt verlagern, das interessiert niemanden :D)
Wäre es aber auch bei “Die Tote in der Tränenburg” möglich?
Ich hab die Frage mal an Monika, die Autorin, weitergeben.

Nun ja, die “Tränenburg” gibt es ja wirklich, also dieses Wohnhaus, und auch die Geschichte des Hauses, der es seinen Spitznamen verdankt, habe ich zu 98% übernommen. Auch das Dorf, hinter dem die Tränenburg liegt, gibt es tatsächlich und ist mein Heimatdorf tief im Hochsauerland. Für mich ist das also auf gar keinen Fall austauschbar. Die Landschaft, die eine Treppe, die erwähnt wird…

Monika Loerchner

Wenn man also Änderungen vornimmt, wäre es möglich – aber würde dann nicht auch ein wenig die Atmosphäre leiden? Wäre es dann nicht eine ganz andere Geschichte, mit einem anderen Flair und vielleicht auch einem anderen Verlauf? Ist der Handlungsort vielleicht doch wichtiger, als wir oft annehmen?

Was meint ihr?