Der stille Duft des Todes

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“Dein Todesduft und deine Seele sind so einzigartig wie Du … bitte lass mich nie alleine.“

In einem Linzer Nobelvorort wird scheinbar grundlos eine angesehenen Arztfamilie ermordet und die sechsjährige Tochter Hannah entführt. Es gibt keine Lösegeldforderungen und somit auch kein offensichtliches Motiv für die Bluttat.
Doch jemand verfolgt mit dem Duft des Todes einen eigenen Plan…
Kann es sein, dass man sich seine neue Familie durch Mord erschafft? Was verbindet dieses Verbrechen mit dem ehemaligen Insassen einer amerikanischen Irrenanstalt? Kann ein entführtes Kind eine Familie ersetzen?
Und für welchen Duft des Todes ist der letzte gläserne Behälter reserviert, der die Aufschrift „MOM“ trägt?
In seinem neuen Fall jagt der Linzer Chefinspektor Tony Braun einen mysteriösen Mörder, der seine Mutter, seine MOM sucht und vielleicht auch findet…

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Der James Bond aus dem Hause Schiller ist zurück! Wie ihr ja alle wisst, bin ich ja ein extrem großer Fan von Tony Braun (good old Tony!) und endlich, endlich gibt’s mal wieder was von ihm!

Aber ich muss zugeben, dass es mir dieses Mal etwas schwerer als sonst gefallen ist, einen Einstieg in die Geschichte zubekommen. Die Einschübe habe ich anfangs nur schwer zuordnen können, fand ich jetzt auch nicht dringend notwendig. Hätte man auch weglassen können.

Aber gut zu wissen war, dass die Schillers mal wieder nicht mit Blut geizen, wenn es um good old Tony und seine Fälle geht 😀 der Prolog ist kein leichter und auch nicht gerade einfach zu verdauen. Man begegnet dem Tod wirklich recht oft und die (leicht kranke) Idee mit dem Duft des Todes ist nicht von schlechten Eltern, auch wenn mich die Idee sehr an “Das Parfum” erinnert hat. Wenn man allerdings mal die Anfangsschwierigkeiten überwunden hat, dann lohnt sich Tonys neuer Fall auf jeden Fall!

Sprachlich top, wenn auch hier ab und an Schwächen aufblitzen. Wie gesagt – die Einschübe hätten nicht sein müssen.

Fazit:

Es ist schwer, etwas über Tonys neuen Fall zu sagen, ohne zu spoilern. Aber (aber!) der Thriller lohnt sich. Zwar ist er nicht auf der Qualität der ersten drei Fälle und der Einstieg fällt einem schwer und es ist anfangs wirklich, also so wirklich zäh, aber dennoch schaffen es die Schillers immer wieder einen zu überraschen und zu packen und am Ende war’s dann ein ziemliches Knallerbuch!

zu kaufen gibt’s das übrigens hier.

Stil 4
Umsetzung 4
Idee 4
Gesamt 4

Die Schwester

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“Ich hätte niemals gedacht, dass ich einen Menschen so lieben und hassen kann
… wie meine Schwester”

Die Anwältin Louisa Schönberg wird 30 Jahre nach dem dramatischen Tod ihrer Schwester Anna von ihrer Vergangenheit eingeholt. Alles beginnt mit der Verteidigung des wegen Mordes angeklagten Malers Tom Berger. Was zunächst wie ein Routinefall aussieht, wird nach und nach zu einem raffinierten Psychospiel. Als die Künstlerin Betty Dee in dem Prozess auftaucht, die Louisa auf erschreckende Weise an ihre tote Schwester erinnert, muss sie sich der grausamen Wahrheit stellen: Ist Louisa schuld am Tod ihrer Schwester?

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Neues aus dem Hause Schiller. Und wieder einmal schockt’s mich. Ehrlich, Leute! Wegen euch brauch ich wieder Nachtlichter!

Es ist eigentlich ein Thriller, wie man ihn von den beiden gewohnt ist. Ohne großes Blutvergießen wird hier nicht gerade zimperlich mit den Nerven der Leser gespielt. Louisas Achterbahn der Gefühle, der ganze Fall- dieses verwirrende Spiel um die Wahrheit … alter Falter!

Wir erleben den Leidensweg von Louisa. Wie sie sich selbst mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert sieht und sich zu fragen beginnt, was wahr ist und was nicht. Ihre Geschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt, was dem Leser sofort das Gefühl gibt, hautnah dabei zu sein. Also zumindest mir ging es so, dass ich einfach reingezogen wurde. Louisas Verhalten gegenüber Dr. Wolf und anderen ist nicht nur nachvollziehbar, sondern wirklich realistisch und glaubwürdig.

Es ist wirklich faszinierend, wie schnell einen die Schillers in das düstere, aber durchaus glaubhafte Abbild unserer Realität gezogen haben, mit all ihren Tiefen und Fallen. Wie schnell man doch bereit ist, alles zu hinterfragen, was geschieht und stets darauf hofft, dass am Ende alles gut geht.

Durch die Perspektive fiel es mir leicht, mich mit Lousia zu identifizieren. Ich empfand die gleiche Antipathie gegenüber ihrem Seelenklempner wie sie und ich litt und hibbelte mit ihr den ganzen Roman hindurch. Respekt! So intensiv fühle ich selten mit Charakteren 😛

Sprachlich bleibt sowieso nur eines zu sagen: Es ist wie immer top. Man kommt nicht ins Stocken, es reihen sich keine ellenlangen Beschreibungen aneinander und versuchen, aus der Geschichte ein Meistergedicht zu formen. Man ist von Anfang an dabei und hat Spaß beim Lesen.

Fazit:

Ein Must-Read des Herbsts. Wer’s verpasst, sollte sich in einer Ecke schämen!

zu kaufen gibt’s das gute Stück übrigens hier.

Stil 5
Idee 5
Umsetzung 5
Gesamt 5

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Aktionswoche 2

Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens

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„Meine Gabe, den Tod anderer Leute voraussehen zu können, hat schon was. Gibt ein prima Partyspiel. ‚Hey, ich sage euch, wer als Nächstes stirbt!‘ Spaß für die ganze Familie!“

Freunde sind etwas Wunderbares. Und manchmal findet man sie an den ungewöhnlichsten Orten. Martin hätte allerdings darauf verzichten können, am Sterbebett seiner Großmutter die Bekanntschaft des leibhaftigen Todes zu machen. Dieser hat sich eingefunden, um die Seele der alten Dame sicher ins Jenseits zu befördern – und ist begeistert, dass ihn endlich jemand sehen und hören kann. Für ihn steht fest: Martin und er sind dazu bestimmt, beste Freunde zu werden. Schließlich ist er ein echt netter Typ! Und hey: Niemand kann so glaubhaft versichern, dass man weder an Langeweile, noch an einem gebrochenen Herzen sterben kann … Im Laufe der Zeit gewöhnt Martin sich daran, dass der Leibhaftige stets bei ihm auftaucht, wenn er es am wenigsten gebrauchen kann. Doch als er eine ganz besondere Frau kennenlernt, muss er sich eine entscheidende Frage stellen: Macht es überhaupt Sinn zu leben, zu lieben und nach dem Glück zu suchen, wenn am Ende doch immer der Tod wartet?

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Also, wenn es ein Buch gibt, von dem ich mir nichts sehnlicher wünsche, als tausend Fortsetzungen zu lesen und es als Printbuch in den Händen halten zu können, um auch sicher zu gehen, dass ich das Buch tausendfach verlosen und verschenken kann, dann dieses. Ich habe schon lange nicht mehr so herzlich gelacht, geschmunzelt und das wohl abwechslungsreichste Kopfkino meines Lebens gehabt wie hier bei Niedlichs Roman.

Das Cover ist ja schon so eine Nummer für sich – ich meine, der Tod, Schmetterlinge? Ich MUSSTE es einfach lesen (und habe mir auch direkt die Fortsetzung auf den Kindle gepackt). Und wenn man den Roman gelesen hat, versteht man auch die Zusammenhänge 😀

Zur Geschichte: Ich versuch mal nicht zu spoilern. Die Hauptfigur, Martin, hat eine seltene und auch seltsame Gabe. Er kann den Tod sehen (logisch, sonst wär das ganze Buch ja für den Popo). Was er dabei erlebt, ist tragisch, tragischkomisch und vor allem aber komisch. Haha-Komisch und komisch-komisch. Wir als Leser begleiten Martin durch Kindheit, Pubertät, Jugend, Erwachsenenzeit, Studium etc.

Schwachpunkt: Das Ende war dann doch kitschig. KITSCHIG wie bei Nicholas Sparks, aber immerhin mit einer Prise Witz. War also erträglich 😀

Der Schreibstil: Flott, witzig, man hat gemerkt, der Autor hatte eine Mordsgaudi beim Schreiben. Ansteckend beim Lesen!

Mehr, mehr, mehr! (Okay, es flashed mich halt immer noch :D)

Fazit:

Dieses Buch MUSS man gelesen haben! Man muss einfach! Witzig, mit einer Spur Tragik, der versteckten Botschaft sein Leben zu genießen und zu nehmen wie es kommt (und den Tod als Freund und nicht als Buhmann zu betrachten) – et voilá, die perfekte Lektüre. Das Ende war leider etwas vorhersehbar und kitschig, aber who cares? Passt halt trotzdem.

Mehr als empfehlen kann ichs nicht. Auch wenn ich euch gerne zwingen würde, es zu lesen 😛

Also, kaufen, kaufen, kaufen!

Idee 5
Stil 5
Umsetzung 5
Gesamt 5

Das Puppenzimmer

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London im Jahr 1908. Drei Wege führen aus dem Waisenhaus: der Tod, das Arbeitshaus oder eine Adoption. Als die junge Florence in den Haushalt der Familie Molyneux aufgenommen wird, kann sie eigentlich aufatmen – doch sie erkennt schnell, dass etwas auf dem prachtvollen Landsitz Hollyhock ganz und gar nicht stimmt. Warum darf außer ihr niemand das Zimmer voller alter Puppen betreten? Wieso kann sie dort manchmal Kinderlachen hören und manchmal ein Weinen? Und welches düstere Geheimnis bergen der gutaussehende Rufus Molyneux und seine eiskalte Schwester? Florence ahnt noch nicht, wie gefährlich Neugier sein kann – und dass nicht nur ihr Leben auf dem Spiel steht …

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Vorneweg: es hat mich umgehauen. Aber – ja, es gibt ein aber- es gibt Schwächen. Lucy und Alan. Die beiden sind, wie auch schon andere Leser bemerkt haben, leider etwas flach :/ die verbindung mit Florence ist leider alles, aber nicht glaubwürdig. Hingegen dazu ist Florence richtig gut gelungen und auch Blanche ist top! Die beiden sind wirklich, wirklich greifbare Charaktere.

Großer Pluspunkt: das alte London wurde sehr realistisch, sehr detailverliebt und getreu dargestellt.

Schwäche Nr2: Die Charaktere sind wirklich zum Großteil flach und vieles wirkt aufgesetzt. Aber dennoch macht die Mischung der unterschiedlichen Persönlichkeiten einen gewissen Reiz aus. Auch die Idee ist super und das mit den Kindern – holy shit! Ich glaub, ich kann das Zimmer meiner Großtante mit diesen Puppen nie wieder betreten. Nüchtern 😛

Nein, Spaß beiseite. Dieses Debüt überzeugte mich komplett. Düster, aber nicht zu abgedreht, fantasievoll, aber nicht zu überladen und dabei wunderbar und gekonnt in die damalige Zeit eingebettet, so dass es nicht willkürlich wirkt, sondern man die Recherchearbeit deutlich merkt. Auch die Entwicklung der Handlung- was steckt hinter den Puppen, was hat es mit den Molyneux auf sich- ist mal etwas anderes und vor allem so viel anders als erwartet.

Fazit:

Ja. Ja, definitiv lesen. Und ein Auge zudrücken, wenn die Figuren etwas flach wirken 😉 das macht die schöne Atmosphäre wieder wett 😉

Idee 5
Umsetzung 4
Stil 4
Gesamt 4

Das Puppenkind

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Ein grauenhafter Fund schockiert die kleine Stadt in Westfalen: Vor einem Kaufhaus wird in einem Kinderwagen die Leiche eines Säuglings entdeckt – zurechtgemacht wie eine Puppe. Wer ist zu einem solchen Verbrechen fähig? Kommissar Rohleff beginnt zu ermitteln: Woher kommt das tote Baby, wer sind die Eltern? Hinweise lassen vermuten, dass es sich bei dem Täter um eine Frau handelt. Doch bevor Rohleff mehr herausfinden kann, wird ein sechs Monate alter Junge entführt – das nächste Opfer der Puppenmacherin? Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt …

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uff. Harter Tobak, das muss ich zugeben. Normalerweise kenne ich diese Art von Krimi nur von B.C.Schiller :p aber Maaser hat es geschafft, mich ebenfalls auf einen Höllentrip des Kopfkinos zu schicken.

Also dieser Krimi hat es in sich. Klar, die persönlichen Probleme der Ermittler verdrängen stellenweise die eigentliche Handlung, also den Fall, aber dadurch bekommt das Verbrechen um die Kinder einen ganz anderen Blickwinkel. Ich konnte es nicht weglegen, wollte aber irgendwie auch nicht weiterlesen, weil ich immer ein bisschen Angst davor hatte, was mit dem Jungen geschah. Durch die Nebengeschichte, also den Problemen der Ermittler hatte ich das Gefühl, mitten drin zu stecken.

Der Stil ist nicht locker, aber auch nicht so anstrengend, dass man nicht flott voran kommt beim Lesen. Die ganze Story packt einen so sehr, dass es auch egal wäre, wenn man Schachtelsätze vorgesetzt bekommt 😀

Natürlich ist die Thematik makaber und vielleicht ein bisschen weit hergeholt- aber unrealistisch? Nicht wirklich. Auch die Charaktere sind dreidimensional und man fühlt mit ihnen, was einen direkt in die Geschichte katapultiert.

Fazit:

Dreidimensionale Charaktere, ein Thema, das berührt und Ermittler, die einem ans Herz wachsen- dazu eine düstere Atmosphäre und eine Prise der brutalen Realität, wie sie leider immer alltäglicher wird. Definitiv lesenswert!

Stil 5
Umsetzung 5
Idee 5
Gesamt  5

 

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Meines Bruders Mörderin: Der erste Fall für Llimona 5

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Selbst für die hartgesottene Polizistin Pia ist es ein grausiger Anblick: Unter dem automatischen Garagentor in Barcelonas In-Viertel Barceloneta ragt eine verkohlte Hand hervor. Eine linke Hand, die sich in die Luft krallt. Der Rest des Körpers ist verbrannt, ebenso wie sämtliche Autos. Und wie der mysteriöse Tote, der schön drapiert hinter dem Steuer eines Ferraris sitzt.

Die Leiche unter dem Garagentor ist schnell identifiziert: Es ist der Multimillionär Rob Reimann. Und die Letzte, die ihn lebend sah, ist die deutsche Taschendiebin Barbara. Sie flüchtete in Reimanns Porsche vom Tatort. Grund genug für die Polizei, in ihr die Täterin zu sehen und den Fall ad acta zu legen — sehr zum Wohlwollen von Reimanns Bruder. Nur Pia gibt sich mit der Blitzlösung nicht zufrieden: Wer war der zweite Mann in der Garage? Was hat er mit dem Mord zu tun? Zusammen mit Dagmar, der deutschen Verteidigerin von Barbara, und der britischen Journalisten Janet verbeißt sich Pia in den Fall. Die drei lassen auch nicht locker, als es für sie gefährlich wird.

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Mhm. Ich muss zugeben, ich habe mehr erwartet. Ich hatte auf einen rasanten Krimi gehofft, und zwar auf jenen, den mir der Klappentext versprochen hat. Aber ich konnte mit der Geschichte nicht wirklich warm werden.

Viele Details – daran wird definitiv nicht gesparrt- erschlagen einen beinahe und meine Fantastie wurde in den Feierabend geschickt- immerhin wurde mir nahezu alles vorgegeben. Und das hat mich so unglaublich gestört, dass ich mich zwingen musste, weiterzulesen. Zwar ist der Schreibstil von Rodrian flüssig und man kann es gut lesen, aber die Spannung, die war irgendwie weg. Immer wieder wurde der Handlung die Luft rausgelassen, als das ewige Beschreiben losging.

Ja, Barcelona ist nicht die geordnetste Stadt der Welt, aber die Beschreibung der Stadt bringt halt auch keine Ordnung in die Handlung. Einziger Pluspunkt in meinen Augen sind die Personen, die zwar stellenweise klischeebehaftet, aber glaubhaft.

Alles in allem konnte mich der Krimi wirklich, wirklich nicht überzeugen- schade eigentlich.

Fazit:

Schwierig. Wahrscheinlich ist es Geschmackssache, aber mein Fall war das nicht. Ich konnte mich mit der Detailverliebtheit der Autorin nicht anfreunden und fand auch die Auflösung etwas zu sehr an den Haaren herbeigezogen und nicht nachvollziehbar. Schade.

Stil  3
Idee 5
Umsetzung 1
Gesamt 3

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Herzen im Schleudergang

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Kristina bemerkte, dass ihre Hand zitterte. O Gott, dachte sie, ich habe ein Date! Bevor sie es sich anders überlegen konnte, antwortete sie schnell: „Okay. Ich freue mich!“

44 – 2 – 5: Kristina ist Mitte Vierzig, hat zwei erwachsene Kinder und ist seit fünf Jahren mehr oder weniger glücklich geschieden. Doch was passiert, wenn eine weitere Zahl dazu kommt, eine knackige 29? So alt ist Tom, ein Freund ihres Sohnes, der eines Tages zufällig bei ihr am Küchentisch landet und keine Anstalten macht, wieder zu verschwinden. Tom sorgt dafür, dass Kristinas ruhiges Leben nach Jahren des Pflegeleichtprogramms wieder in den Schleudergang hochschaltet … aber er ist natürlich viel zu jung für sie. Oder?

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(Ja, die dotbooks-Rezensionen kommen heute alle auf einmal 😉 mein Brotjob war etwas zeitintensiver :P)
Am Anfang dachte ich mir “Na gut, ein weiterer Liebesroman”, doch “Herzen im Schleudergang” ist mehr. Ja, natürlich ist es ein Liebesroman und ja, natürlich wissen wir alle, wie’s ausgeht 😉 Aber dieser Roman enthält eine versteckte Botschaft. Etwas, was in unserer Gesellschaft immer noch schief läuft und irgendwie nicht wirklich richtig ist. Nämlich die Vorurteile, wenn sich eine ältere Frau einen jüngeren Kerl anlacht. Kleiner Exkurs:
Geben wir es doch offen zu- wenn wir auf der Straße eine ältere Dame mit einem jüngeren Kerl sehen, dann rümpfen wir doch alle insgeheim die Nase und machen uns darüber lustig. Ist allerdings auch dann der Fall, wenn sich beide Partner in den 20ern befinden. Selbst erlebt.
Deswegen ist dieser Liebesroman so besonders. Dieses heikle Thema ist mal so ganz anders, als die anderen, die in Liebesromanen behandelt werden. Es ist auch mal schön zur Abwechslung kein “einer der beiden schwebt in Lebensgefahr”-Romane zu lesen, bei denen man am Ende unwillkürlich weint (außer man hat ein Herz aus Stein :P).
Auch der Schreibstil ist wunderbar locker-flockig und erinnert mich ein wenig an Sophie Kinsella. Was nicht heißen soll, dass hier mal wieder msl kopiert wurde 😉 der Roman muss sich hinter keinem Buch verstecken.
Die Figuren sind mit viel Liebe gestaltet worden und man nimmt ihnen ihre Handlungen ab – relativ wenig Kitsch 😉 und zur Abwechslung mal kein Ablauf nach Schema A. Ich muss sagen, ich war ehrlich begeistert.
Nur gegen Ende ging mir dann doch etwas zu schnell. Da hatte ich das Gefühl, die Autorin wollte nur noch fertig werden.
Fazit:
Ein wunderbar locker geschriebener Liebesroman. Vergleichbar mit Kinsella oder Michaela Grünig. Die Mischung der Charaktere ist erfrischend, es macht Spaß zu lesen. Natürlich ist das Ganze ein bisschen kitschig, aber es ist nicht Nicholas Spark-kitschig 😀 und das war mir wichtig. Mit Humor werden Probleme wie Schönheitsoperationen oder Altersunterschiede behandelt, was wirklich in dieser Form nahezu einzigartig ist.
Für Fans von chicklit und Liebesromanen kann ich “Herzen im Schleudergang” nur empfehlen, wer mit Liebesgeschichten nichts am Hut hat, möge die Finger davon lassen.
Stil 5
Idee 4
Umsetzung 5
Gesamt 4,5 -> 5
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